Für alle, die sich darauf freuen, dass Diablo 4 endlich mal wieder ein gutes Spie aus dem Hause Blizzard wird und nicht so ein beschissenes pay-to-win Ding, wie Diablo Immortal, dann gibt es leider schlechte Neuigkeiten für euch. Im kürzlich veröffentlichten vierteljährlichen Entwicklungsupdate von Diablo 4 hat Blizzard die Frage aller Fragen beantwortet: Wie wird Diablo 4 monetarisiert?
Kurze Antwort: Ja natürlich!
Wenn es jemanden gibt, der nicht nur sich zu Grunde richtet, sondern auch lieb gewonnene Franchise, dann ist es Blizzard (wie auch Activision, die sich allerdings allen Anschein nach einen Dreck darum scheren). Die total unethische Monetarisierung von Diablo Immortal (nicht, dass es nicht auch andere Spiele und Publisher gibt, die den selben Scheiß abliefern), macht natürlich auch alle Fans von Diablo nervös, in Anbetracht dessem, dass in naher Zukunft Teil 4 erscheint, zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Schemata zur Monetarisierung von Spielen über den Punkt der Parodie hinaus entwickelt haben. Pay-to-Win, das geniale System, in das Spieler echtes Geld pumpen müssen, um ihre Charaktere zu stärken und bedeutende Fortschritte im Spiel zu erzielen? Klar, dass niemand dazu gezwungen wird, aber es macht das Gameplay nur beschissen kaputt bis zum Level der Unspielbarkeit, wenn sich weigert, diesen Irrsinn zu unterstützen.
Und so ist es nicht verwunderlich, dass die Diablo 4-Entwickler sehr daran interessiert sind, den Leuten (euch) wiederholt klarzumachen, dass das Spiel kein Pay-to-Win sein wird und dass die Spieler kein echtes Geld ausgeben müssen, um ihre Charaktere zu stärken und bedeutende Fortschritte im Spiel zu erzielen.
In letzten Update, das letzte Nacht veröffentlicht wurde, stellte Kegan Clark (Director of Product von Diablo 4) fest, dass alle Artikel, die für echtes Geld im Shop des Spiels gekauft werden können, das Gameplay nicht direkt beeinflussen werden.
„Nothing offered in the Shop grants a direct or indirect gameplay advantage […] So, while many of these may look like powerful pieces of gear, they have no in-game stats.“
Ach wirklich?
Blizzard teilte des Weitern mit, dass das Spiel eine Veröffentlichung zum vollen Preis sein wird. Allerdings… allerdings wird es freilich auch zum Launch auch einen Premium- und kostenlosen Battle Pass enthalten. Die Gegenstände, die man in jedem dieser Battle Pass-Tracks freischalten können, bieten keine allerdings keine „Pay-for-Power“-Elemente. Laut Blizzard konzentriert sich der Premium-Kampfpass auf ästhetische Gegenstände, wie es heißt.
Doch wird es auch einige Boot Items geben, also Gegenstände, mit denen man beispielsweise neue Charaktere leichter aufleveln können.
Diablo 4. Ein Vollpreisspiel mit regulären Battle Passes mit kostenlosen und Premium-Stufen – und natürlich einem In-Game-Shop, der Kosmetika für echtes Geld verkauft. Die heilige Dreifaltigkeit des modernen Raubrittertums und somit auch die Zukunft Diablos.
Wenn man sich dieses Update zu Gemüte führt, spürt man förmlich, dass Blizzard genau weiß, dass dieses System einige Kontroversen hervorrufen wird. Allerdings formuliert mal alles so schön (mit sehr viel Zucker oben drauf), warum man unbedingt so ein abgefucktes System benötigt (zum Wohle der Spieler freilich).
Und wenn man denkt „nun, vielleicht ist ja doch alles optional“ und „vielleicht stimmt ja, dass es keinerlei Auswirkung auf das Gameplay hat“ … dann hat Blizzard mit ihrer Phrasendrescherei euch hübsch den Kopf verdreht. Bis zur Unendlichkeit wiederholen sie diese alten und eindeutig bedeutungslosen Phrasen, bis einem es nur zum Halse heraus hängt.
Der Season Pass, von Blizzard wird nun „Battle Pass“ gennant (hört sich auch viel cooler an) und enthält also primär kostenlose, aber auch kostenpflichtige Stufen. Und damit der Spieler auch fein sein Geld in Richtung des Publisher wirft, werden diese Dinge auch nur für einen kurzen Zeitraum verfügbar sein, um beim Käufer eine gewisse „Panik“ aufkommen zu lassen. Schließlich will man sich ja nichts entgehen lassen.
Blizzard behauptet, dass „eine Armee“ von Entwicklern in den kommenden Jahren daran arbeiten wird, neue Gameplay-Inhalte, Quests, Verbesserungen der Lebensqualität und Balance-Optimierungen zu erstellen. Jetzt muss man zu Gute halten, dass man verspricht, dass die coolen kosmetischen Items, die nur im Premium-Pass verfügbar sind, sich mit Blizzards eigenen InGame-Währung kaufen lassen, die man während der Seasons verdienen kann. Und wir Erinnerung uns, dass „nichts, was im Shop angeboten wird, einen direkten oder indirekten Spielvorteil gewährt“.
Allerdings fügt man hinzu:
„Wir möchten, dass sich der Kauf von Dingen gut anfühlt – vor, während und nach dem Kauf. […] Wenn Spieler also etwas kaufen, sollten sie es tun, weil sie es wollen, nicht weil sie das Gefühl haben, dass sie es müssen.“
Natürlich nicht. Und ein Schelm, wer böses dabei denkt. Diablo ist ein Loot-Spiel und Fans verbrennen Stunden um Stunden auf der Suche nach den coolsten Waffen, oder Rüstungen. Was passiert nun, wenn man einige dieser Dinge eben NICHT als Loot zur Verfügung stellt (oder die Drop-Rate so unendlich gering ist, dass es quasi unmöglich ist, diese spezielle Item zu „erjagen“), sondern eben nur im eigens dafür entwickelten Shop?
Kosmetisch hin, optional her: Warum zur Hölle sollte man sich eigentlich noch Diablo 4 kaufen?