Im Test: Rick Henderson

Mit Rick Henderson erschien nun ein brandneues Old-School-16-Bit-Shoot-‘em-up, das es wirklich in sich hat. Entwickler Fat Pug Studio bringt das klassische Arcade-Erlebnis zurück auf moderne Konsolen und für ein Indie-Billig-Titel wird absolut eine Menge geboten!

Rick Henderson ist nichts für den Casual-Spieler. Das Gameplay ist verdammt hart und schon der leichteste Schwierigkeitsgrad bringt einem zum Schwitzen. Um die Story muss man sich nicht viel Gedanken machen. Eine ausserirdische Bedrohung muss abgewandt werden und so steigen Rick Henderson und 2 seiner Freunde, Ben K9 & Thorahh in ihre Raumschiffe und ballern aus vollen Rohren. Abgesehen von der Story, die nicht sonderlich präsentiert wird, hat man auch irgendwie vermisst zu erklären, wie das Waffensystem funktioniert. Dies soll allerdings nicht all zu sehr ein Problem sein, da es relativ selbsterklärend ist. Jedes Schiff verfügt über 3 Standardwaffen, sowie über eine Spezialähigkeit. Im Prinzip nichts, was man nicht schon bei anderen Shmups gesehen hat.

Wie allerdings Fat Pug Studio uns Rick Henderson präsentiert, ist eine Schau! Zum einem gibt es da den unfassbar guten Soundtrack, mit seinen fetten Techno-Beats, der den Spieler voran treibt. Für ein Spiel in dieser Preisklasse, eine absolute Perle!

Und freilich die Grafik. Mit seinem retro´esquen Look, liegt Rick Henderson meilenweit vor anderen Pseudo-Retro-Shmups in dieser Klasse. Die Vielzahl an Feinden, als auch die Raumschiffe unserer Helden selbst, sind so liebevoll gestaltet, dass es wirklich schade ist, zu Pixelstaub zu ballern. Bei “Feindkontakt”, erzittert der Bildschirm und flackert in allen Farben, das man für einen Augenblick ein wenig den Überblick verliert und schon damit rechnet, das Rick Henderson früher oder später einen epileptischen Anfall auslöst, aber der irrsinnige Kugelhagel, aus dem es manchmal kein Entkommen wird, ist so wunderschön anzusehen. 

Was das Spiel auch abhebt von den Konkurrenten, sind die stets zufällig generierten Level. So ist es unnötig sich die Arbeit zu machen, um etwa die Muster der Feinde und das Level selbst auswendig zu lernen. Die Bosse selbst wechseln mitunter ihre Waffen, was jeden Spieldurchlauf einzigartig macht. 

Hat man einen Boss erfolgreich erlegt, was von Level zu Level immer schwieriger wird, kann man sich eine von vier verschiednen Belohnungen auswählen. Nicht immer sind es Waffen (darunter etwa Drohnen, die einem hilfreich zur Seite stehen, bzw fliegen), die man am Ende aufgabeln kann. Es gibt auch Items, mit denen sich die Chance erhöhen lassen, einen  Warpsprung (also den Flug zum nächsten Level) misslingen zu lassen, was dazu führt, das man in einem “Bonuslevel” landet, bevor es mit der Mission weitergeht.

Damit man sich auch zur Wehr setzen kann, gibt es freilich allerhand Waffen, darunter die drei bereits erwähnten Standard-Wummen, wie etwa ein Energie-Blaster, der zwar weit schießt, allerdings nur einen geringen Schaden anrichtet, ein Maschinengewehr, das auf kurze Distanz gut Schaden anrichtet, oder auch Raketen, die relativ hohen Schaden anrichten, aber unheimlich träge sind. Natürlich gibt es auch für jede Waffengattung Upgrades, die meiner Meinung nach nicht immer so wirklich vorteilhaft sind. 

Wie erwähnt hat jeder Charakter eine Spezialfähigkeit, von denen allerdings nur die von Thorahh, dem Kämpfer (ein wahres “Frontschwein”) im grünen Raumschiff (übrigens das, mit der höchsten Schild-Energie und somit Feind-Resistenz, dafür weniger schnell), wirklich nützlich ist. Während Thorahh mit Artillerie-Unterstützung ausgestattet ist, hat Rick ein eher dämliches Hologramm, das vermutlich feindlichen Beschuss auf sich ziehen soll, aber so gut wie nutzlos ist. Verständlicherweise kann man nicht “endlos” die Spezialfähigkeit einsetzen, da sie sich nach einem Einsatz komplett entlädt. Aufgeladen wird sie, indem man Feinde erfolgreich aufs Korn nimmt und da es relativ viele Feinde gibt, sollte es nur wenige Augenblicke dauern, bis man seine Spezialfähigkeit wieder aufgeladen hat.

Rick Henderson ist wirklich eine harte Nuss und man wird wohl eine Weile brauchen, bis man einen “Loop”, also die “Main-Story-Line”, durchgespielt hat. Die jeweils zufällig generierten Level (und Loops) erhöhen den Wiederspielwert maximal, abgesehen davon, dass man unzählige Male in die ewigen Jagdgründe gepustet wird, aber dennoch nicht das Gamepad bei Seite legen kann, da ein wahrhafter Suchtfaktor aufkommt. Man will das Spiel schlagen! Die Kirsche auf der Sahnetorte ist auf alle Fälle der wunderbare Grafik-Stil und der Soundtrack. Rick Henderson macht definitiv Bock und ist man ein Fan des Genres, mag pixelige Spiele, oder Spiele im allgemeineren, die euch zudem herausfordern, dann könnt ihr mit Rick Henderson wirklich nichts falsch machen kann.

Bewertung: 4 von 5.

(Getestet auf PS5)

Rick Henderson

Rick Henderson ist eine Hommage an klassische Arcade-Games, verpackt in nostalgischem 16-Bit-Retrolook. Als Endless-Runner bietet dieser Sidescroller Shoot’em-up-Spaß mit unbegrenztem Wiederspielwert. Zocke dich quer durch fünf verschiedene Gegnerfraktionen und ihre jeweiligen Bosse, verbessere dein Schiff und versuche, den unvorhersehbaren Gefahren des Weltraums zu trotzen.

Rick Henderson bietet mehrere Schwierigkeitsstufen für einen niederschwelligen Zugang, hilfreiche Tutorials zur Starthilfe und ein komplexes Punktesystem mit Multiplikatoren, Grazing, Rängen und Extraboni. Wähle ein zu dir passendes Schiff, rüste es mit 27 einzigartigen Waffen aus, führe Upgrades durch und behaupte dich gegen Dutzende Arten von Gegnern – alles unterlegt mit einem Synthwave-Soundtrack, der unter die Haut geht.

INFO

Plattform: PS4, PS5, Switch
Veröffentlichung: 31.08.2022
Herausgeber: EastAsiaSoft
Genre: Shoot’em’Up

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