Im Test: Catmaze

Wenn ich mich nicht irre, ist Catmaze nicht nur das erste “Katz-oiddvania”, aber auch das erste Metroidvania, das stark von der slawischen Mythologie inspiriert ist, und wenn man mit dieser Kultur vertraut sind, wird man höchstwahrscheinlich einige der Gottheiten erkennen, die im Spiel vorhanden sind, zusammen mit einigen wenigen andere Referenzen. Abgesehen davon bringt das Spiel leider nicht wirklich etwas Neues auf den Tisch, aber zum Glück macht es das, was es tut, zumindest größtenteils ziemlich gut. Wie gut, erkunden wir in diesem Test.

Der Spieler übernimmt die Rolle von Alesta, einer Teenager-Hexe, deren Leben nach einem ziemlich unglücklichen Ereignis ziemlich früh im Spiel auf den Kopf gestellt wird. Während des gesamten Spiels erkundest du die Welt und versuchst ihr zu helfen, etwas zu erreichen, das ursprünglich für unmöglich gehalten wurde, und das ist deutlich sichtbar, wenn du wie in den meisten Metroidvanias vor und zurück gehst, während du Upgrades und neue Fähigkeiten sammelst, die es dir ermöglichen Zugriff auf zuvor unzugängliche Bereiche.

Ich würde nicht sagen, dass die Geschichte oder die Charaktere des Spiels seine größten Stärken sind, aber ich fand sie gut genug, dass sie mich neugierig machten, was ich als nächstes entdecken würde. Abgesehen davon gibt es keine Sprachausgabe, alles wird durch Textdialoge und durch Alestas Tagebuch erzählt, wo man verfolgt, was in ihrer Welt so geschieht und was sie als nächstes tun sollte. In gewisser Weise wirkt dies so ziemlich wie ein Quest-Tagebuch, das man auch in normalen RPGs finden könnte, aber es bringt auch ein erhebliches Problem mit sich, das ich mit dem Spiel habe.

Wie bei jedem anderen Metroidvania, gibt es eine Menge Backtracking, nicht nur, um neue Fähigkeiten wie den Doppelsprung erwerben, sondern auch, weil das Spiel einem oft dazu zwingt, zu Orten zurückzukehren, die man abgeschlossen hat, und dies scheinbar ohne Grund. In diesem Sinne unterscheidet die Weltkarte nicht zwischen verschiedenen “Bildschirmen”, auf der Karte sieht alles gleich aus. Während dies anfangs kein großes Problem darstellt, kann es später, wenn man den größten Teil der Karte erkundet hat, ziemlich schwierig werden, Orte aufzuspüren, die man besuchen möchte, zumal das Spiel auch keine markanten Markierungen, an denen man zum Beispiel eine ungeöffnete Truhe zurückgelassen hat, oder Orte, an denen man zuvor noch ausgesperrt war, da der Zugang blockiert wurde, weil einem eine bestimmte Fähigkeit fehlte. Trotzdem markiert das Spiel Quest-Orte, Kontroll- bzw. Speicherpunkte und Schnellreise-Punkte, sodass man zumindest keine Probleme haben werden, wenigstens die wirklich wichtigsten Punkte zu finden.

Was das Level-Design angeht, ist es sowohl herausfordernd, aber auch schiffbar genug, um schnell im Spiel voran zu kommen. Außerdem ist einer der größten Teile von Catmaze der Kampf, der immer mehr Abwechslung bringt, je länger man spielt, und neue Fähigkeiten freischaltet. Alesta kann jederzeit einen anderen Grundangriffstyp, eine Spezialfähigkeit, die Mana verwendet, einen Verbrauchsgegenstand und ein Amulett, das einen ihrer Werte verbessern kann, ausrüsten. Während des Spiels wird man immer wieder verschiedene Arten dieser Kategorien finden, die es einem ermöglichen, im Spiel noch weiter voranzukommen, aber ich habe festgestellt, dass sich das Spiel hier irgendwie selbst ins Knie schießt.

Obwohl es in Bezug auf den Kampf sicherlich Abwechslung gibt, fand ich heraus, dass die besten Fähigkeiten und Angriffe immer die sind, die ich zuletzt erworben habe. Es wäre schön gewesen, auf Situationen zu stoßen, in denen man je nach Level-Layout und Feindtyp hin und her wechseln müsste, aber das ist leider nicht der Fall. Sobald ich einen neuen Gegenstand erworben hatte, benutze ich diesen so lange, bis ich den nächsten fand. In gewisser Weise denke ich, dass dies nur als lineares Progressionssystem interpretiert werden könnte, aber wollen wir mal nicht so sein und nennen es “Diversität”.

Da wir gerade beim Thema Abwechslung sind, muss ich sagen, dass ich es doch ganz ansprechend fand, als ich jedes Mal neue Gegnertypen auftauchten, wenn ich ein neues Gebiet betrat, und ich spreche hier nicht von bloßen Re-Skins. Die überwiegende Mehrheit der Feinde versuchen einem mit Fernkampfangriffen auszuschalten. Was sich also tendenziell ändert, sind die Größe der Projektile, wie sie sich fortbewegen und wie sie sich verhalten. Einige sind temporäre Strahlen, andere gehen in einer geraden Linie weiter, während andere in einem Bogen abgefeuert werden. Es gibt nichts, was ich besonders innovativ oder ähnliches fand, aber die Bosse sind eine ziemlich nette Ergänzung der Liste der Feinde, denen man sich auf der Reise stellen muss.

Wenn es etwas gibt, dass mich mir nicht so ganz gefallen wollte, war es die Steuerung der Spielfigur. Insgesamt brauchte ich anfangs eine Weile, um mich daran zu gewöhnen. Es fühlte sich wirklich steif an, und ich kann mir vorstellen, dass dies jemanden nur ärgern wird, wenn er es gewohnt ist, andere Metroidvanias etwas flinker zu spielen. Und es gab zwei einzigartige Segmente des Spiels, in denen sich die Steuerung absolut grauenhaft anfühlte. Das erste bestand darin, mit einem Besen herumzufliegen, der sich ständig bewegte. Man konnte nur die Richtung ändern, in die er sich bewegte, aber die Art und Weise, ist wirklich seltsam und schwer in Worte zu fassen. Das zweite “Problemchen” hatte ich, als ich eine wolfsähnlichen Kreatur reiten musste. Um auf höhere Ebenen zu kommen, musste man einen Wandsprung vollziehen, was in der Regel noch in Ordnung ist. Allerdings steht man gleichzeitig unter Beschuss und die träge Steuerung war hier alles andere als hilfreich.

Nun, das sind nicht die einzigen Probleme, die das Spiel zu haben scheint, da ich für mein ganzes Leben nicht herausfinden kann, wie das Spiel manchmal so schlecht laufen kann. Nicht, dass ich sehr pingelig bin, aber ab und an scheint die Framerate ein wenig abzubremsen. Dies scheint jedoch nur dann zu passieren, wenn viele Dinge auf dem Bildschirm zu sehen sind, aber ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass dieses Spiel in Bezug auf die Hardware so anspruchsvoll sein sollte. Das Spiel hat auch ein paar Rätsel, die im Idealfall eine ziemlich nette Ergänzung des Spiels wären, aber leider versäumen sie es, etwas zu Wesentliches einzuführen und scheinen nur dazu da zu sein, um das Spiel in die Länge zu ziehen.

Fazit

Am Ende des Tages hat Catmaze seine Probleme, und es ist keineswegs ein bahnbrechender Neuzugang im Genre, aber insgesamt, für das was das Spiel abliefert, ist es alles ziemlich gut gemacht. Wem man das viele Backtracking nicht auf den Magen schlägt (und davon gibt es eine Menge) und nicht wirklich Neues erwartet, sollte ein Auge auf das Spiel werfen, denn grundsätzlich hat man enorm viel Spaß und dies über 15 Stunden lang. Dazu eine putzige Story und ebenso niedliche Charaktere. Was will man mehr?

Bewertung: 3.5 von 5.

(Getestet auf PS5)

Catmaze

Uralte Geschichten werden wieder zum Leben erweckt – in dem unvergesslichen Abenteuer von Alesta, einer Magierin, deren Mut sie durch die Welt der Toten führt. Begleite Alesta auf einer heldenhaften Reise durch düstere Sümpfe, malerische Dörfer und tiefe Wälder sowie in packende Kämpfe mit gefährlichen mythischen Geschöpfen. Die Welet ist voller Charaktere, deren Schicksal in deinen Händen liegt, und durch den Abschluss vieler Nebenquests wird entschieden, welches Ende dieses Abenteuer nehmen wird!

INFO

Plattform: PS4, PS5, Switch
Veröffentlichung: 09.09.2022
Herausgeber: Ratalaika
Genre: Jump’n’Run

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