Im Test: The Dark Prophecy

Die 90er Jahre waren goldene Zeiten für Point’n’Click Adventures. Monkey Island, Day of Tantacle, Indiana Jones, die Baphoments Fluch Reihe… es gab eine grossartige Auswahl an diesen Spielen. Nachdem allerdings Spiele wie Tomb Raider mehr und mehr an Aufschwung erhielten, verlor das Point’n’Click Adventure seine Aufmerksamkeit und wurde durch das „Action Adventure“ Genre verdrängt. Immer wieder versuchte man mit weiteren Point’n’Click Adventure Titeln das immer kleiner gewordene Publikum zu befriedigen, doch irgendwie waren die Zeiten gezählt. Ausnahme gibt es freilich auch heute noch…

The Dark Prophecy aus dem Hause Ratalaika Games, ist eines dieser Spiele. Der Spieler schlüpft in die Rolle des kleinen Jacob, ein Bauernjunge aus einem mittelalterlichen Dorf, der beauftragt wird, eine wichtige Nachricht an Merlin, dem weltbekannten Zauberer, zu senden. Unterwegs werd man mit Hindernissen und Geheimnissen konfrontiert, die man mithilfe von Gegenständen und Hinweisen von NPCs aufdecken muss.

Die Sprite-Arbeit ist zwar ziemlich simpel gestaltet, wird aber charmant präsentiert, mit augenfreundlichen Animationen. Ursprünglich auf dem PC gestartet, war das Gameplay auf eine Mouse-Steuerung ausgelegt. Auf der Konsole jedoch, wird der Mouse-Zeiger mit dem Analog-Stick bedient und die Kreis-Taste ersetzt die Mouse-Taste. Dies macht zum Beispiel das Suchen nach Hinweisen ziemlich mühsam. Was aber wenigstens gut gelungen ist, ist das „Context Menü“. Durch das Drücken der Kreis-Taste, kann man aus den verschwenden Aktionen die aktuell benötigte wählen (sprechen, benutzen, etc) und am oberen Bildschirmrand befindet sich das Inventar, das so schnell zugänglich ist.

Während des Spielens, gilt es Gegenstände aufzusammeln, um mit diesen später Rätsel zu lösen (oder einen Zaubertrank zu brauen). Abgesehen, dass auf Grund der erwähnten Steuerung das Auffinden von Gegenständen nicht immer ganz so intuitiv ist (oder vielleicht liegt es nur an mir), gilt es jede erdenkliche Möglichkeit auszutesten, wie die Items benutzt werden können. Ich wäre zum Beispiel nie auf die Idee gekommen, mit einem Stück Wurzel einen Gegenstand aus einem abgesperrten Schrank zu fischen. Man sollte also wirklich nicht unversucht zu lassen und alles in vollen Zügen zu erkunden, um voranzukommen.

Man sollte nicht erwarten, dass man mit The Dark Prophecy unzählige Stunden verbringt. Wenn man sich Zeit nimmt, sind 2 Stunden schon wirklich gut. Eine halbe Stunde ist aber auch eine gute Zeitmarke, it der man das Spiel abschließen kann, wenn man mehr oder weniger weiß, wohin der Hase läuft. Und ja, man kann sterben, was aber nicht wirklich schlimm ist, da man sofort dort das Spiel weiterführen kann, wo man den Löffel abgegeben hat.Zur allgemeinen Aufmunterung, gibt es einen heiteren „Sterbe-Bildschirm“, die man schon aus den alten Sierra Adventures kennt.

Insgesamt gilt es viel zu lesen, denn gesprochen wird nicht. Allerdings sind die englischen Texte nicht immer so ganz stimmig und ein Mal hat man sogar komplett vergessen, den Originaltext zu übersetzen. Keine Ahnung, ob das bis zum Release hin noch irgendwem auffällt und man so einen Patch nachliefert. Der Soundtrack ist ganz ok und plätschert unspektakulär vor sich hin.

Sagen wir mal, dass ich als alter Freund des Genres ziemlich hoffnungsvoll war. Kombiniert mit Pixel-Grafik. Was soll schon schief gehen? Das Adventure selbst ist ja ganz ok. Aber das Ende? Was hat man sich bitte bei dem Ende vorgestellt? Normalerweise erwartet man viellicht eine „Auflösung“, damit man für seine „harte Arbeit“ auch belohnt wird. Aber hier? Puff. Aus.

Und hier sollte auch die Review enden. Mit einem offenen Ende. Gerade dann, wenn man denkt, dass noch was kommt. Paris, Athen. Auf Wiedersehen! Wer will kann diesen Artikel von vorne durchlesen, aber vermutlich wird dies so spannend, wie der Wiederspielwert von The Dark Prophecy.

Und das ist eigentlich schade, denn das putzige Adventure, hätte wirklich Potential gehabt. So ist es nur ein Snack, der ein mit knurrenden Magen im Regen stehen lässt.

Bewertung: 2.5 von 5.

(getestet auf PS5)

The Dark Prophecy

Du spielst Jacob, einen ganz normalen mittelalterlichen Knaben, der versuchen muss, das Königreich vor katastrophaler Hexenkunst zu retten.

Bald findet Jacob sich inmitten eines Wirbelsturms der magischen Ereignisse. Das Schicksal seines Dorfs (und des gesamten Königreichs) hängt nun von ihm ab.

Erkunde eine lebendige Welt und löse Rätsel, um den Plot voranzutreiben. Entdecke einzigartige Gegenstände und mystische Schauplätze und genieße die wunderschöne Pixel-Art-Ästhetik. 

INFO

Plattform: PS4, PS5, Switch
Veröffentlichung: 16.09.2022
Herausgeber: Ratalaika
Genre: Point’n’Click Adventure

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert