Hat Warhawk heute noch eine Chance verdient?

Am 21. September 2007, also vor 15 Jahren, wurde eines der (meiner Meinung nach) besten Online Shooter (auf B.u-ray, im PSN schon einen Monat früher) veröffentlicht, den die PS3 je gesehen hat. Nein, nicht etwa CoD4 (das kam erst im November), sondern WARHAWK!

Der Third-Person-Shoote hatte keine Singlepayer Kampagne, da man der Meinung war, dass dieser dem Multiplayer Modus total unterlegen sein könnte. Für damalige Verhältnisse, war dies eher ein relativ fremdes Konzept. Das Angebot an Maps war auch nicht sonderlich überragend, auf denen sich bis zu 32 Spieler tummelten, aber vielleicht war dies auch nicht unbedingt so wichtig, denn im Vordergrund stand anderes: Starkes Teamplay und die Kombination verschiedener Waffengattungen. Warhawk war ein ziemlich einfaches Spiel, aber alles „Einfache“ daran war einfach exzellent.

Bevor Modern Warfare ins Spiel kam und Multiplayer-Spiele für immer veränderte, warf Sonys den Spieler in ein Match fallen, hat ihn Waffen oder Fahrzeuge finden lassen, mit denen man die Opposition besiegen konnten, und das war es auch schon. Kein Levelaufstieg, keine Loadouts, keine Killstreaks. Es sorgte für sehr lustige, unvorhersehbare Kämpfe, bei denen Improvisation und Können im Vordergrund standen. Aufgrund der riesigen Karten und einer Vielzahl von Waffen und Fahrzeugen war kein Match wie das andere.

Das Spiel fühlte sich an, als wäre es direkt aus der PlayStation 2-Ära herausgekrabbelt. Die Kontrollen waren locker und etwas unhandlich. Sobald man den Dreh raus hatte, machte es unheimlichen Spaß. Die Karten waren absolut riesig, und obwohl sie größtenteils ziemlich leer waren, fühlten sie sich an, als wäre man Teil eines Krieges. Was ich am meisten an Warhawk schätze, wenn ich jetzt darauf zurückblicke, ist, wie selbstbewusst es war, sein eigenes Ding zu sein.

Die Welt von Warhawk bestand aus zwei gegnerischen Fraktionen namens Eucadia und Chernova. Auf acht riesigen Karten, konnte man sich in sechs Spielmodi (Deathmatch, Team Deathmatch, Zonen, Capture the Flag, Hero, Collect) austoben.. Grundsätzlich basiert Warhawk auf Aktion und erfordert keine spezielle strategische Planung, allerdings wo das Chaos herrschte, gab es nicht unbedingt eine große Chance auf einen Sieg. Man konnte auch bemängeln, dass die Matches nicht immer unbedingt ausgeglichen waren, denn mir roher Waffengewalt, sprich Panzer und Kampfflugzeugen, konnte man kurzerhand den Gegner überrollen.

Neben der Rolle des klassischen Fußsoldaten, bestand jederzeit die Möglichkeit, Land- und Luftfahrzeuge einzusetzen: wendige und schnelle Jeeps, langsame, aber tödliche Panzer und den Warhawk, das Flugzeug, das dem Spiel letztendlich seinen Namen verdankte.. Die Spielmechanik war vergleichbar mit Stein-Schere-Papier, bei der jede Waffe / jedes Fahrzeug stärker gegen bestimmte Ziele und schwächer gegen andere war, und mit Stärken und Schwächen für jedes einzelne verwendbare Objekt. Sobald der Respawn erfolgt ist, findet sich der Spieler mit einem Schießprügel, einem Dolch und zwei Granaten wieder. Frei zur Verfügung (wer zuerst kommt, malt zuerst) standen auf den Karten insgesamt sieben Luftwaffen, neun Fahrzeugen und drei verschiedene Arten von Geschütztürmen (wie etwa Luftabwehrkanonen) bereit.

Das Sounddesign war ziemlich gut, mit all den effektvollen Explosionen und hin und herrschenden Warhawks, die über uns hinwegflogen. Einfach herrlich. Und da diese Flugzeuge so ein zentrales Thema waren, hatte jede Karte viel Vertikalität und somit gab es viele großartige Punkte, mit denen man sich eine gute Übersicht über die Karte verschaffen konnte, nebst hinterhältigen Stellen für alle Feiglinge, die ganz still und heimlich sich einige Kills „erschleichen“ konnten.

Vielleicht verschwimmen Nachteile eines Spiels in der von Nostalgie geprägten Schwärmerei. Aber könnte man das großartige Warhawk (das im Prinzip schon selbst ein Remake, bzw Neuinterpretation des gleichnamigen PS1 Titels war) nicht in irgendeiner Form auf die PS5 (und PS4) bringen? Man muss das Rand auch nicht komplett neu erfinden, nur das alte Spiel etwas aufpolieren und Ecken und Kanten abschleifen? Der (spirituelle) Nachfolger Starhawk war nicht wirklich so gut, ebensowenig MAG, der MMO-Shooter, der wahrlich ein komplettes Debakel war.

Als „Spaßshooter“ hätte Warhawk bestimmt eine gut gehende Fangemeinde (abgesehen von all jenen, die wie ich noch in der Vergangenheit leben), fernab der „ernsten“ Shooter wie CoD und dem nicht mehr so guten Battlefield? Ich denke schon. Meinetwegen als free-to-play Titel wie dieses Panzer-Dings World of Tanks. Aber dann bitte ohne diesen Verbindungsabbrüchen und dem chaotischen Serverauswahlmenü, das einem schon vor einem Match den Spaß versauen konnte.

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