Rewind: Mirror’s Edge

Die Zukunft. Männer mit Visionen wollten ein Paradies schaffen, doch was am Ende herauskam, war alles andere als paradiesisch. Es herrscht die totale Überwachung. Jeder Schritt, jede Kommunikation wird strengstens überwacht und Kameras verfolgen einem auf Schritt und tritt. Man erkannte, dass man schnellstens eine Lösung finden muss, wenn man auch weiterhin sensible Daten austauschen möchte und so hat man die Runners ins Leben gerufen – eine Einheit mutiger Kuriere, denen kein Hindernis zu hoch und kein Abgrund zu tief ist. Im vollen Lauftempo sprintet sie in schwindelerregender Höhe über unsere Köpfe hinweg. Wie auch Faith, die Hauptdarstellerin von Mirror‘s Edge, die auf der Spur einer unheimlichen Verschwörung ist…

EA und DICE haben mit Mirror‘s Edge einen wirklichen Hit gelandet. Das Spiel bietet einem genau das, was einem bei Assassin’s Creed derzeit fehlte. Freiheit und atemberaubende Verfolgungsjagden.

Man spielt Faith aus der 1st-Person Perspektive. Allerdings merkt man, dass sich das virtuelle Auge etwas höher befindet, als man es sonst aus den gewöhnlichen Shootern vielleicht gewohnt ist.
Aber Mirror‘s Edge ist auch kein Shooter, es ist ein Parcour-Spiel allererster Kajüte und das fehlen von Waffen fordert den Spieler auf, alternative Wege über Hindernisse zu finden, weg von den Feinden zu finden, denn mit bloßen Händen steht man der rohen Polizeigewalt meist chancenlos gegenüber. Das bedeutet aber nicht, dass man komplett ohne Waffen auskommen muss. Hat man erfolgreich einen Gegner entwaffnet, das man die Pistole oder das Gewehr an sich nehmen und so die Gegner aufs Korn nehmen. Allerdings ist man mit einer Waffe weit langsamer unterwegs und zum anderen wird ein komplett waffenfreies Spielen mit einer Trophy belohnt. Werft am besten gleich die Waffe weg!

Das Spiel beginnt mit einem Tutorial, das einem die wichtigsten Handgriffe erklärt. Aber nach ein wenig Übung, geht einem die Steuerung in Fleisch und Blut über. Einfach rennen und sie Sprungtaste drücken „is‘ nicht“. Springen über Hindernisse, das Abrollen nach dem Sprung, Wallruns, schnelle Wenden im Sprung… alles will gelernt werden. denn ohne den richtigen Tastendruck zu rechten Zeit, sieht man im Spiel alt aus, besonders wenn es bei Verfolgungen hart zur Sache geht. Ein Schritt zu wenig, ein Knopf nicht rechtzeitig gedrückt und schon stürzt man seinem Ende entgegen.

Glücklicherweise ist das Spiel so fair und setzt automatisch Speicherpunkte. Man muss nicht gleich das Level oder einen zeitlich weit entfernten Abschnitt nochmal spielen, sondern kann meist kurz vor seinem Ableben einen erneuten Anlauf starten.

Die Sprungpassagen, bzw Sprungrätsel sind teilweise ziemlich herausfordernd, möglicherweise steigt bei manchen Spielern schnell der Frustfaktor. Aber meist lassen sich die Rätsel lösen, wenn man nur die Augen aufmacht…

Die Grafik ist wirklich atemberaubend. Sie mag vielleicht auf den ersten Blick etwas steril und eintönig wirken, aber genau das macht den WTF!-Faktor aus. Zwar sind die vorherrschenden Farben weiß mit blauen, roten oder orangen Akzenten, die Präsentation ist aber so knackscharf und so unglaublich packend, dass man anfangs nur auf dem Dach steht, seinen Kopf wendet und mit großen Augen die Landschaft bestaunt. Die Atmosphäre ist phänomenal!

Aber genau die Kombination der unglaublichen Grafik und der schnellen Bewegungen könnten (ich sag jetzt nicht bei allen) bei besonders empfindlichen Personen zu leichter Übelkeit führen. Für die bessere Orientierung und Fokussierung für das Auge sorgt ein Fixpunkt in der Mitte des Screens, den man aber über das Optionsmenü auch wieder ausschalten kann.

Das Gameplay der Levels selbst, mag auch für den einen oder anderen Spieler etwas ungewohnt sein, da es nicht unbedingt einen linearen Weg gibt. Läuft man im Level herum, sieht man viele Ventilationsanlagen, Rohre oder Zäune, über die man sich hinweg bewegen kann um ans Ziel zu kommen. Aber Runner besitzen ja den so genannten „Flow“ und so werden entscheidende Objekte rötlich eingefärbt, die man für seinen Run über die Dächer benutzen kann.

Natürlich gibt es wie in jedem Spiel auch Zwischensequenzen, die die Geschichte um die Verschwörung weiter erzählen. Interessanterweise ist der Look aber ein ganz anderer als die Spielgrafik. Während das Spiels selbst doch sehr nüchtern daher kommt, ist die Grafik der Zwischensequenzen eher in einem animehaften Comiclook gehalten. Meiner Meinung nach sehr genial umgesetzt und man wünscht sich beinahe fast eine eigene Animeserie…

Die Spieldauer ist ja eins in letzter Zeit ziemlich heftig diskutiertes Thema. Wie lang muss ein Spiel dauern um gut zu sein? Meiner Meinung nicht unbedingt lang, wenn entweder die Story unheimlich packend ist und das Spiel extrem gut umgesetzt wurde, oder wenn der Wiederspielfaktor enorm groß ist. Bei Mirror‘s Edge treffen alle Punkte zu!

Zugegen: Geübte Spieler haben die Hauptgeschichte möglicherweise innerhalb von 5-6 Stunden durchgespielt. Allerdings wird man so nicht alle Ecken der Levels erkundet haben, denn in jedem Level sind jeweils 3 Koffer versteckt. Findet man alle (oder auch nur 11) gibt es Trophy als Belohnung für die Mühe, wobei die Suche selbst bei einer Jagd über die Dächer nicht immer einfach ist.

Spielt man außerdem die Geschichte durch erwartet einem nochmals ein scherer Schwierigkeitsgrad, ganz ohne „Flow“ und auch die „Speed Runs“-Option, bei der es gilt, die Levels so schnell wie möglich zu beenden (Natürlich wird auch dies mit Trophies belohnt).

Und hat man auch hier schon alles durchgespielt, warten noch die „Time Trails“ auf den Speedjunkie, wo er sich dann mit Runnern aus aller Herren Ländern messen darf. In diesen Modus gibt es allerdings nicht gewohnt einen “Ghost” sondern rote Fußabdrücke, die anzeigen, wo man selbst, oder der Konkurrent aus dem PSN gelaufen ist…

Fazit

Sollte man Mirror’s Edge noch nie gespielt haben, hat man wirklich etwas verpasst. Es gehört definitiv in jede gut sortierte Sammlung. Fantastische Grafik, ein fantastischer Soundtrack, eine parkende Story und eine fantastisch gut aussehende Heldin – was will man mehr? Mirror’s Edge hatte meiner Meinung nach viel mehr Atmosphäre und Potential als so manch anderer gehypter Titel, die im Jahr 2008 veröffentlicht wurden.

Bewertung: 4 von 5.

Mirror’s Edge

In einer Stadt, in der sämtliche Kommunikation strengstens überwacht wird, transportieren flinke Kuriere, die „Runner“, sensible Daten an neugierigen Blicken vorbei. In diesem scheinbar utopischen Paradies wurde ein Verbrechen began-gen, deine Schwester wurde hintergangen und jetzt wirst du gejagt.

Du bist die Runnerin Faith und dieses innovative Action-Adventure in der Ego-Perspektive erzählt deine Geschichte. In Mirror’s Edge™ schlüpfst du in die Haut dieser einzigar-tigen Heldin, während sie die Stadt in schwindelerregenden Höhen durchquert, atem-beraubende Kämpfe führt und sich rasante Verfolgungsjagden mit ihren Gegnern liefert. Durch das unvergleichliche Bewegungsgefühl und die einzigartig intensive Perspektive wirst du mitten in Faiths Welt hinein-gezogen – eine Welt, die intuitiv, unmittelbar und extrem gefährlich ist.

INFO

Plattform: PS3
Veröffentlichung: 11.11.2008
Herausgeber: EA
Genre: Action-Adventure

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