Im Test: Sea Horizon 

Sea Horizon ist das brandneue roguelike rundenbasierte RPG aus dem Hause Eastasia. Der erste Trailer war vielversprechend, wie auch die Spielmechanik. Im Spiel begibt man sich auf ein großes Abenteuer im fernen Myrihyn. Das Land zerbrach in Tausende von kleinen Inseln und von daher ist der Seeweg und ein kleines Boot stets das Transportmittel der Wahl. Der Spieler macht sich nun auf, das Unbekannte zu erforschen und die Invasion einer dunklen Bedrohung zu stoppen. Gut, die Story mag jetzt vielleicht nicht unbedingt einfallsreich wirken und auf ca. 90% aller Spiele zutreffen. Aber das soll uns nicht den Spaß vorab verderben…

Startet man das Spiel, findet man drei verschiedene Spielmodi zur Auswahl. So gibt es den explorativen Abenteuermodus, der auf Grund der Story die Hauptattraktion des Spiels ist, sowie ein Dungeon-Crawling-Modus, in dem man sich ausschließlich in den den Dungeons bewegt und niemals das Tageslicht sieht und letztendlich haben wir noch den “Erkundungsmodus”, der eigentlich von allen verschwenden Modi der unterhaltsamste ist.

Zu beginn stehen einem 3 (von 10) verschiedene Charaktere zur Auswahl. Jeder Charakter kommt mit einzigartigen Fähigkeiten, was Variation in das Gameplay bringt. Des Weiteren bietet jede Spielfigur seine eigene Story, mit einer jeweils ca. einstündigen Spieldauer, was uns ingesamt schon mal auf 10 Stunden Spielspaß bringt. Die meiste Zeit jedoch wird man im erwähnten Abenteuermodus verbringen, da auch dieser den höchsten Wiederspielwert bietet. Der Dungeon-Modus ist eher nett für Zwischendurch. Er stellt den Spieler auf die harte Probe, so lange wie möglich zu überleben, um am Ende vielleicht noch einen Boss-Kampf über sich ergehen zu lassen.

Gespielt wird in der Regel aus der Vogelperspektive (außer man kämpft gerade). Über die Map hat sich ein hexagonales Muster gelegt und der Spieler bewegt sich so von Hexagon zu Hexangin fort. Allerdings muss man ein Auge auf den Nahrungsverbrauch haben, denn jeder Schritt “konsumiert” eure Reserven. Im Story-Modus mag das jetzt nicht so schlimm sein, da man mit ausreichend Nahrung unterwegs ist, schwieriger wird es jedoch Erkundungs- und Dungeon-Modus, wo es ein wenig knapper zugeht und es vor allem in den Dungeons weniger Lagerfeuer gibt, an denen man seine Vorräte wie auffüllen kann. So ist es auch dringend empfohlen das Land zu erkunden. Zu Beginn sind alle Hexangons noch “umgedreht”. Bewegt man sich jedoch durch das Land, drehen sie sich um und geben die nähere Umgang preis. Und es gibt viel zu entdecken. Neben Kampfschauplätzen, gibt es allerhand “zufällige Events”, wie Leichen, die einem Lebensenergie abziehen, ohne überhaupt gekämpft zu haben, Tempel, oder auch Händler, die euch mit magischen Tränken oder Waffen versorgen (sofern ihr genug Gold in euren Kämpfen gesammelt habt). 

Das rundenbasierte Kampfsystem man ein wenig kompliziert wirken. Es ist eine Mischung aus Spielkartensystem mit einer Portion “Würfelglück” (wobei das Würfeln automatisch geschieht). Hinzukommt, dass jeder Angriff oder jede Fähigkeit (wie etwa ein Heilzauber) an ein Element gebunden ist. Welche Elemente im Vorteil sind, wird über das Würfeln ermittelt. Es wäre also nicht schlecht, seinen Charakter nur auf Angriff auszurüsten. Am besten ist es, auch ein paar passive Fähigkeiten mitzugeben. Am besten kommt man voran, wenn man mit einer Party von 3 Spielfiguren mit jeweils unterschiedlichen Fähigkeiten unterwegs ist, wie etwa im Dungeon- oder Erkundungsmodus. Ganz unabhängig von den geworfenen Würfeln kann man freilich stets auf Items, wie etwa Heil und Feuertränke zugreifen (solange der Vorrat reicht). Die Benutzung eines Items wirkt sich auch nicht auf die Anzahl der möglichen Schritte aus, die einem pro Runde zur Verfügung stehen.

Während des Spielens gabelt man (durch Kämpfe, oder auch dank Händler) stets neue Waffen, Ausrüstungsgegenstände und Spielkarten auf. Es lohnt sich vor jedem Kampf aufs Neuste, sein Inventar durchzugehen und seine Charaktere neu zu bestücken. Kommt man mal in einem Kampf nicht weiter, ist genau dieZusammenstellung der Fähigkeiten das A und O des Spiels.

Im Story-Modus kommt das roguelike Prinzip voll zu tragen.Zu Beginn mögen einige Kämpfe unüberwindbar erscheinen und wenn Mannes doch irgendwie geschafft hat, sich zum Boss vorzukämpfen, wird man feststellen m müssen, dass man absolut keine Chance hat, diesen Kampf auch nur ansatzweise zu überstehen. Wohl oder übel wird man “aufgeben” und die Story nochmals bei Null zu beginnen. Doch der Charakter wird nicht komplett resettet. Der XP-Fortschritt wird beibehalten (und somit wächst auch von Durchgang zu Durchgang die Lebensenergie). Das Spiel lässt euch einem die Wahl, eine Waffe oder Ausrüstungsgegenstand zu behalten und lässt einem vor Beginn einer Runde eine Art “Ereigniskarte” ziehen, die einem im neuen Durchlaufen einen zusätzlichen Bonus verschafft. Es mag also ein Pass Durchgänge dauern, bis man letztendlich bereit ist für den finalen Boss-Kampf. Da das Spielfeld jedesmal komplett neu generiert wird, ist jeden Durchgang einzigartig macht. Jedes Mal gilt es auf Neue die Map zu erkunden, womit Langeweile eigentlich niemals aufkommen wird.

Wem aber das Outfit der Charaktere zu langweilig ist, darf diese im “Skin-Shop” neu einkleiden. Doch keine Angst, denn ausgeben kann man ausschließlich die im Spiel erworbene InGame-Währung. Man wird also nicht für kosmetischen Schnick-Schnack zur Kasse gebeten.

Grafisch ist Sea Horizon ganz solide. Vor allem die Welt aus der Vogelperspektive kann sich sehen lassen, mit all ihren Objekten und Lichteffekten. Die fFarben sind alle satt und Objekte sind einigermaßen scharf gezeichnet, sowohl im gedockten Modus der Switch, als auch im Handheld-Betrieb. Eine PS4 oder PS5 Version ist derzeit nicht erhältlich und wird erst im kommenden Jahr erwartet. So wird es sich noch zeigen, ob man sich auf noch hübscher Grafiken freuen darf, oder auch nicht. Die Switch-Version ist jedenfalls ganz hübsch und detailliert. Die Grafik selbst ändert sich nochmals, wenn man in den Kampf übergeht. Dann ändert die 3D-Vogelperspektive in eine in dunklen Farben gehaltene 2D-Seitenansicht, mit 3D Figuren. Das Spiel verliert hier etwas an Charme und es wäre schön gewesen, wenn man irgendwie den 3D-Stil komplett beibehalten hätte. So hat man es mit nur einfachen Animationen zu tun, mit eher einfachen Hintergrundgrafiken. Die Charaktere sind trotzdem noch alle gut und detailliert gezeichnet. Dies gilt insbesondere für die Vielzahl an unterschiedlichen Gegnern. Der Soundtrack hingegen ist eher unauffällig, wie auch die Effekte. Ehrlich gesagt, ging mit das Gedudel der Hintergrundmusik nach einiger Zeit auf den Keks, da es stets die selbe, “0815-iwr-sind-im-Mittelalter-RPG”-Fahrstuhlmusik ist, die einem nach einiger Zeit den Gehörgang verschmalzt.

Fazit:

Sea Horizon verspricht klassisen, rundenbasierten Rollenspiel-Spaß und das über viele Stunden hinweg. Vor allem mit dem freien “Entdecker-Modus” , kann man eine gute Zeit und unzählige Stunden verbringen. Der Story-Modus wird mehr oder weniger mit dem roguelike-Element unnötigerweise in die Länge gezogen, da man mehr oder weniger gezwungen wird, das Spiel immer und immer wieder zu starten, bis man endlich stark genug ist, um endlich den finalen Boss-Kampf bestreiten zu können, aber wenn einem der Ehrgeiz packt, lässt man nicht so schnell locker. 

Bewertung: 4 von 5.

(getestet auf Nintendo Switch)

Sea Horizon

In der Welt von Sea Horizon zählt jeder Schritt bei einer Reise, auf der es ums Überleben und große Abenteuer geht! Sea Horizon ist ein rundenbasiertes, Rogue-like Rollenspiel, das auf einer Hexfeldkarte spielt, die in einer 3D-Vogelperspektive gezeigt wird und die jedesmal anders ist, wenn du dich aufmachst, die verstreuten Inseln von Myrihyn zu erforschen.

INFO

Plattform: PS4, PS5, Switch
Veröffentlichung: 20. 10. 2022
Herausgeber: Eastasiasoft
Genre: Rollenspiel

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