Im Test: Waifu Impact

Aus der Reihe: Ich zocke schlechte Spiele, damit ihr es nicht müsst. Heute haben wir ein besonderes Schmankerl: Den 3rd Person Wasserpistolen-Shooter Waifu Impact. Eine Insel, Mädels in knappen Bikini und Wasserpistolen. Ob das Konzept aufgeht?

Die Idee hinter dem Spiel ist jetzt nicht wirklich neu. Bereits 2017 erschien mit Senran Kagura: Peach Beach Splash ein Spiel mit ähnlichen Konzept, was die… sagen wir mal spielerische Qualität angeht, gibt es allerdings höllenweite Unterschiede. Zum einem war Senran Kagura: Peach Beach Splash vielleicht noch ein (technisch) gutes Spiel und zweitens verabreichte man den Anhängern der Senran Kagura-Serie einen auf den Punkt gebrachten Fanservice.

Was aber Waifu Impact nun betrifft? Nun. Ein Spiel zum Fremdschämen erster Güte

Eine Story gibt es nicht. Nichtmal halbwegs ein narratives Element. Das einzige, was die beiden Spiele verbindet sind, Mädels in Bikinis mit deren verschiedenen Waffen. Gut. Für manch einen mag das reichen, um seine feuchten (*tihihi) Träume ausleben zu können. Der Spieler schlüpft so ohne jegliche Ahnung, was man zu tun hat, in die Rolle eines Bikinimädls mit respektablen Holz vor der Hütte und lauft mit einer Super Soaker bewaffnet auf einer Insel herum, dessen Gestaltung nicht langweiliger sein könnte.

In der Ferne sieht man schon die erste Gegnerin und zückt schon vorsichtshalber mal die Wasserpistole, um sich.. „mutig“… in den Kampf zu stürzen. Und so spritzt man munter drauf los, bis der Tank der Waffe sich entleert hat. Aufladen muss man die Pistole allerdings nicht. Man wartet einige Augenblicke und der Tank füllt sich auf magische Weise aufs Neue. Zielen allerdings mit der Steuerung ist in etwa so präzise, wie Urinieren im Stehen, nach 5 Bier, mit verbundenen Augen und hinter dem Rücken verschränkten Armen. Aber man gewöhnt sich ja an alles.

Spannende Deathmatches darf man nicht wirklich erwarten. Manchmal dauert es eine Ewigkeit, bis man einen Gegner aufs Korn nehmen kann. Befindet sich eine Strandmaid in der Nähe und hat uns ins Visier genommen, wird dies mit einem peinlichen Kichern signalisiert. Die Gegnerinnen sind übrigens alle gleich. Wie faul kann eigentlich ein „Entwickler“ sein? Hat man eine Gegnerin ins feuchte Grab gefördert, so hat man sich einen wirklich spektakulären Effekt einfallen lassen. Es macht mehr oder weniger „puff“ und geht in einer Rauchwolke auf und verschwindet. Exakt das, was man erwartet, wenn man jemanden mit Wasser bis auf die Haut durchfeuchtet. Praktisch der 08/15 Effekt eines billiger Unity-Shooters.

Hat man es seelisch soweit geschafft, dass man mindestens 30 Meerjungfrauen nass gespritzt hat, erscheint…. SUPER WAIFU!!!! Praktisch eine ganz normale Waifu, die aussieht, wie alle anderen, nur groß wie ein Hochhaus und so schnell wie Faultier auf Valium. Mit der Größe ist freilich auch die Feuerkraft um einiger höher und es gibt einen Lebensenergiebalken, den es auf Null zu bringen gilt. Das ist aber auch schon alles.

Wenn man wirklich sehr sehr tolerant ist und einige Zeit weiter „spielt“, öffnet sich eine neue Map. Praktisch wieder eine Insel in Rot getüncht nur etwas kleiner und noch langweiliger. Zweck dieser alternativen Spielwelt? Ein alternativer Spielmodus, in dem man nun gegen Wellen von angreifenden Tussis antreten muss. Keine Ahnung, ob der Entwickler damit gerechnet hat, dass irgendwer auch soweit kommt, denn… zu Ende gedacht wurde dieses Projekt nicht wirklich. Auch ist mir schleierhaft, warum man aus dem Hauptmenü nicht gleich diesen Modus auswählen kann (vermutlich weil es ein unfertiger Mist ist).

Abseits von Wasserschlachte, darf der Spieler noch die nicht wirklich zahlreichen Sternchen aufsammeln. Mit dieser Ingame-Währung kann man dann… Trommelwirbel… weitere Mädels in knappen Outfits freischalten. Hier hat sich der Entwickler aber auch wirklich ins Zeug gelegt, was das Design der verschiednen Bikinis und Frisuren angeht. Jede bringt auch ihre eigene Waffe mit. Diese unterscheiden sich allerdings nur was die Feuerkraft und Feuergeschwindigkeit angeht. Nicht berauschend, aber wenn man so will… das Highlight des ganzen Spiels. Um auch wirklich wirklich jeden Content freizuschalten, gilt es mit jeder Figur ein Weilchen zu Spielen. Die Belohnung? Nur Bildchen der Tussen in verschiedenen Posen. Sehr aufregend. Auch gibt es nur 25… FÜNFUNDZWANZIG Sterne. Egal wie oft man das Spiel startet, oder den Charakter wechselt… Einmal alles eingesagt, gibt es nichts mehr zu tun.

Die Insel? Ein Haufen Schrott. Pop-Ins von grafischen Elementen, auch wenn diese sich nur wenige Zentimeter entfernt von einem befinden.Selbst auf der PS5 erscheinen die grafischen Elemente in ihren „dezenten“ Farben teils verschwommen. Und dabei ist nicht wirklich viel los auf dem Bildschirm. Es gibt Gras, Bäume, strategisch fragwürdig verteile Sonnenliegen, einen Strand, einige Klettergerüste und… Wasser. Schwimmen ist nicht nötig. Man läuft einfach stur weiter. Zumindest spart man sich die Schwimm-Animationen. Springt man vom höchsten Berg in die Tiefe, geschieht… nichts! Mit wackelnden Brüsten wird einfach weitergelaufen. Man kann gewisser Maßen draufgehen, wenn man von seinen Feinden zu oft abgeschossen wurde, aber zum Glück gibt es Savepoints. Allerdings warum… weil… man verliert ja nicht wirklich.

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Spiel oder was?

Also… rein technisch gesehen ist Waifu Impact ein Spiel. Es bietet zumindest eine gewisse Spielmechanik und ein „Ziel“. Das ist aber auch schon das Beste, was man über dieses geniale Meisterwerk auch schon sagen kann. Es ist ein vorzeitiger Samenerguss. Mehr nicht. Mit etwas mehr Willen und Ambition, hätte daraus vielleicht ein brauchbares Spiel werden können, aber es bleibt eben nur ein feuchter Traum eines absolut faulen Entwicklers, der schnell ein paar Euros verdienen möchte. So gesehen ein wirklicher Geniestreich.



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