Im Test: Bot Gaiden

Hallo und herzlich Willkommen zu dieser neuen Review. Heute schauen wir uns mit Bot Gaiden ein extrem rasantes Jump´nRun an, in dem wir in der Rolle eines Robo-Shinobi mal wieder die Welt retten müssen. Neben kniffligen Plattform Einlagen, erwarten uns natürlich auch eine Menge anstrengender Boss Kämpfe, die es mit unter in sich haben, wie man es aus der guten alten Zeit kennt.

Um eins vorweg zu nehmen. Das Spiel hat eine extrem coole Mechanik, denn je schneller man ein Level abschließt, desto schwächer wird der jeweilige Boss. Wer sich also Zeit lässt, wird dieses mal wirklich bestraft. Da steigt natürlich die Hektik und mit all der Panik, wird man es freilich nicht einfacher haben, unverletzt durch die Level zu hüpfen, denn die Hopserei klingt einfacher als gesagt.

Bot Gaiden hat freilich auch so etwas wie eine Story. Alles dreht sich um eine Reihe an goldenen Schädeln, die mit einer unergründlichen Macht erfüllt sind. Ein Roboter Typ namens Giorko bekam natürlich Wind von diesen Schädeln, und schickt seine blechernen Schergen aus, um alle goldenen Dinger für ihn einzusacken. Warum? Um die Weltherrschaft an sich zu nehmen! Ein Haufen mutiger Shinobis wird nun ausgesendet, um den Fiesling zu zeigen, wo der Ziegenbock den Bart hat und ihm somit alle goldenen Schädel wieder zu entreißen. 

Das Spiel selbst nimmt sich nicht all zu ernst, und so gibt es in den Zwischensequenzen, die mehr eine aneinander Reihung von Comic Strips sind, allerhand zu schmunzeln. Wortspiele reihen sich an Wortspiele. Ein Scherz ist schlechter als der andere. Abgesehen davon sind die Bosse selbst ein schrulliger Haufen dysfunktionaler Bots, mit denen in den meisten Fällen dennoch nicht all zu gut Kirschen essen ist.

Kommen wir aber mal wieder zum Spiel selbst zurück.

Bot Raiden ist kein Sonntags Spaziergang. Falls man sich nicht alleine durch die Level kämpfen möchte, kann man sogar, dank einem Couch Ko-Op Modus, mit einem Kumpel zusammen den Gegnern die Koteletten polieren, was wirklich ein hübsches Feature ist.

Ist man allerdings alleine unterwegs, sollte man, wenn man das Spiel zum ersten Mal startet, etwas weniger in die vollen gehen, wenn es darum geht, einen Schwierigkeitsgrad auszuwählen. Ich weiß, ich weiß. Einige von euch fühlen sich entehrt, wenn man ein Spiel unter “Sackschwer” spielt. Allerdings ist der normale Schwierigkeitsgrad schon relativ happig, dass man Probleme hat, nicht all zu schnell den Löffel abzugeben.

Und glaubt mir! Ihr werdet unheimlich oft krepieren! Immer und immer wieder, was zum Teil frustrierend ist. Nicht, weil die Gegner generell so schwierig sind. Es sind die Leveldesigns selbst, die einem zum Verhängnis werden können. All zu schnell landet man im Abgrund. Oft, weil man von Feinden aufs Korn genommen wird. Ein mal getroffen, macht die Schwerkraft ihren Rest und man gibt den Löffel ab. Um dies zu umgehen, sollte man flink sein. Wie auch in Turrican, kann sich unser Charakter in eine schnell drehende Kugel verwandeln. In dieser Zeit ist man unverwundbar und kann wunderbar einen feindlichen Beschuss wegstecken. Man sollte allerdings nicht all zu lange in dieser Position verweilen, da sonst unser  Shinobi explodiert.

Um etwas schneller durch die Feinde zu rennen, gibt es eine Vielzahl an helfenden Items. So werden Waffen verstärkt, womit Angriffe auf längere Distanzen möglich sind, oder Boni, die die Geschwindigkeit des Charakters um ein Vielfaches erhöhen, mit dem Nachteil, dass man vermutlich auch ebenso schnell in einen Abgrund stürzt.

Nebst einem Doppelsprung, kann unser Shinobi auch an Wänden kleben bleiben, was teilweise hilft, um das Plattformen zu erleichtern, teilweise aber zum Verhängnis wird, da man bei einem Sprung gegen die Decke donnert und sich im nächsten Augenblick im Abgrund die Haxen bricht.

Es gibt zum Glück Checkpoints. Dennoch wird man all zu oft den selben langen Weg zurück legen müssen, wo man vorher das zeitliche gesegnet hat. Sterben ist allerdings ohnehin nicht so gut, da es ein “Continue” nicht gibt. Pustet uns ein Boss ins Jenseits und wir haben schon genug Leben verloren, beginnt man das jeweilige Level wieder von vorne. Die Zahl der Leben lässt sich glücklicherweise erhöhen, sofern man jeden Level mit einer ausreichend guten Punktzahl beendet.

Das Leveldesign selbst ist ziemlich gut gelungen. Jede neue Welt kommt mit neuen, handgezeichneten Elementen, in kräftigen Farben und teils putzigen Details. Auf der PS5 kommen alle Grafiken knackig rüber. Wer das allerdings nicht mag, kann sich zum Beispiel einen C R T Filter über den Bildschirm kleben, um einen eher klassischen Look zu erhalten. Verstanden hab ich diese Filter nie, aber Geschmäcker sind ja bekanntermaßen unterschiedlich. Die Gegner wurden alle ebenfalls mit sehr viel Liebe zum Detail erschaffen. Teils etwas absurd, was ihr Erscheinungsbild betrifft (so gibt es etwa Mammuts mit einer Bazooka als Rüssel), was aber dem Spiel selbst noch mehr Charme verleiht. Die Gegner Variation ist selbst ebenfalls ganz hübsch. Mit Ausnahmen von allen flugfähigen Feinden. Diese sind die Pest! Und wie oft bin ich wegen einem verkackten Vogel über den Jordan gegangen.

Der  Soundtrack passt zum hektischen Gameplay und erinnert ebenfalls an die gute alte Zeit, die wir mit Turrican und Co verbracht haben. Für ein Indie Spiel, hat man sich ausnahmsweise mal wirklich Mühe gegeben. Und das bei der Vielzahl an Jump´n´Runs, die es in dem Sektor gibt, wirklich ein Ausnahmefall.

Der Preis ist etwas höher angesetzt, als was man üblicherweise für ein Spielchen derart zahlen muss, aber was die Qualität des Spiels betrifft, ist der Preis gerechtfertigt. Allein der Ko-Op Modus ist es wert. So kann man sein Leid wenigstens mit einem Spielpartner teilen und gemeinsam fluchen, bis die Kehle heiser wird, weil man drölf tausendmal wieder in den Tod gehüpft ist und sich mit einer Bro Fist am Ende feiert, wenn man einen der hitzigen Boss Kämpfe gemeistert hat.

Bot Gaiden ist wirklich ein putziges Jump´n´Run, das Genre Fans bedenkenlos in ihrer Sammlung mit aufnehmen können. Fluffige Grafiken, ein spritziges Gameplay und auch wenn es viel Frust gibt, wird man enorm viel Spaß haben!

Bewertung: 3 von 5.

(getestet auf PS5)

Bot Gaiden

Bot Gaiden ist nichts für schwache Nerven sondern voller Action, Taten und Geschwindigkeit! Die Ninjabots Robyu und Bytron liefern sich ein Rennen, um die Power-Schädel zurückzuholen, die die 6 Roboterschergen von Giorqio gestohlen haben. Sie mähen alles um, was ihnen in die Quere kommt, um ihr Ziel schnellstens zu erreichen, denn die Roboterschergen werden immer stärker, je länger sie den Schädeln ausgesetzt sind. Je schneller du bist, desto leichter wird also der Kampf! Allerdings bringst du dich mit höherer Geschwindigkeit auch stärker in Gefahr, während du versuchst, den effizientesten Weg durch die einzelnen Level zu finden.

INFO

Plattform: PS5, PS4, Switch
Veröffentlichung: 07.12.2022
Herausgeber: eastasiasoft
Genre: Jump’n’Run

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