Im Test | Wings of Bluestar

Mit Wings of Bluestar reiht sich ein neuer Kandidat in das beliebte Shmup Genre ein, also Spiele wie R-Type oder Gradius, in denen man mit einem Raumschiff in einen farbenfrohen und teils Epilepsie auslösenden Kugelhagel begibt.

Das Problem mit diesen Spielen ist, dass die Spielmechanik im Prinzip seit gut 40 Jahren immer gleich ist. Man kann im Prinzip nichts falsch machen und so bekommt man den immer gleichen Brei vorgesetzt. Selten gibt es ein Exemplar dieser Shmups, dass das altbewährte Prinzip so phänomenal gut macht, dass es aus der Masse heraus ragt. 

Auch Wings of Bluestar machte mit ein paar frischen Elementen aus dem Einheitsbrei hervorstechen, die Frage ist nur, ob das auch wirklich klappt. Und wenn man sich den Startbildschirm so anschaut, kann man für sich diese Frage auch ziemlich schnell beantworten.

In Wings of Bluestar pflanzt man sich wie so oft hinter das Steuer seines Raumschiffs, um abermals den Planeten von einer abtrünnigen KI zu befreien. Klassische steuert man sein Schifflein doch den Side Scroller und sammelt dabei jede Menge Upgrades auf, um die Feuerkraft seines Raumschiffs zu erhöhen.

Um der Story nun ein wenig Farbe zu verleihen, hat man sich dazu entschieden, die Charaktere die Geschichte in Form eines Visual Novel zu erzählen, was bedeutet, dass mitunter auch Dialogsoptionen zur Auswahl stehen, die sich tatsächlich auch auf den Fortgang der Story auswirken, womit es, sofern man die Geduld mit sich bringt, auch mehrere Enden freispielen kann.


Zur Auswahl stehen einem 2 verschiedene Charaktere, mit jeweils unterschiedlich ausgerüsteten Raumschiffen, was sich auch dementsprechend auf das Gameplay auswirkt.

Während man nun die optionalen Außenbord Kanonen des Raumschiff unseren männlichen Helden Zarak mit den Schultertasten drehen auffächern lassen, wobei sich die Geschütztürme dabei gespiegelt werden, drehen sich die optionalen Waffen des Raumschiff unserer Heldin Aya parallel zu einander. Wer also lieber einen traditionellen Twin Stick Shooter bevorzugt, sollte Aya wählen, wer dagegen auf ein total verkrampftes Gameplay steht, und wer will das nicht, der sollte Zarak wählen.

Ehrlich gesagt dachte ich zunächst, dass das Spiel komplett kaputt ist, bis ich herausgefunden hab, dass das kein Bug, sondern ein Feature ist, dass man mit Zarak ein komplett kaputtes Gameplay zur Verfügung gestellt hat.

Die Power Ups sind von der klassischen Sorte. Ein Power Up erhöht die Feuerkraft der Primärwaffen, ein anderes gibt dem Schild mehr Kraft und das dritte Power Up fügt dem Schiff bis zu zwei externe Kanonen hinzu. Nichts Neues also.

Ab und zu fliegen sogenannte Risikosterne und Puzzle Teile des Porträt der Heldin des Spiels durchs All, die man aufsammeln und somit sein virtuelles Bankkonto aufstocken kann. Mit diesen Gummi Punkten kann man dann im Menü diverse Boni freischalten, wie Soundtrack oder nicht immer so ganz gelungene Bilder unserer Helden.

Wo wir gerade bei nicht so gelungenen Bildern sind.

Was jetzt die Grafik des Spiels betrifft, so ist die Präsentation eher nicht so toll, abgesehen davon wiederholenden sich diese Visual Novel Bildchen ständig. Von Anti Aliasing hat man vermutlich noch nie was gehört und die Spirits sind teilweise so fransig, als hätte sie meine Katze mit ihren Pfoten ausgeschnitten.

Die Grafiken sind teilweise so schlecht gelungen, dass man sie manchmal nicht von jenen im Vordergrund und jenen im Hintergrund unterscheiden kann, sodass man zig mal mit den Objekten kollidieren und unnötigerweise ein Leben verlieren wird. All diese Grafiken wirken so  uninspiriert und unscharf! Man hätte so viel mehr aus dem Spiel heraus holen können! Alles wurde so lieblos zusammengeschustert. Warum nur? Auf der PS5 ist dies eine saftige Ohrfeige und man möchte sich nur die Augen auskratzen!

Die Grafik ist nicht das einzige Problem.

Bei einem Shoot em Up ist es in der Regel doch ganz praktisch, wenn sich der Flieger auf des Kugelhagels einigermaßen schnell bewegen kann. Aber in Wings of Bluestar? Es scheint so, als hätte man in das Raumschiff eine Extraportion Valium getankt und wenn man gleichzeitig noch ballern möchte, dann wird alles Noch langsamer! Ausweichen wird zu einer Glücksache und wenn man vielleicht noch Power Ups einsammeln möchte? Ha! Was für ein Scheiß!

Dabei ist die Kernmechanik doch ganz ok! Aber warum muss man das so verhunzen? Ok, abgesehen dass das Gameplay wenn man sich für Zarak ein wenig stinkt, ist es doch ein ganz unterhaltsames Spiel. Man darf nur nicht den Schwierigkeitsgrad in Frage stellen, wenn man sich im Bosskampf beweisen möchte. Manchmal scheinen sie komplett unverwundbar zu sein und wenn man dann auf den leichten Schwierigkeitsgrad stellt, dann explodieren sie schneller als ein praller Pickel mitten auf der Nase.

Dieser Visual Novel Kram ist ein ganz netter Aufsatz, aber auch nicht so wirklich gut zu Ende durchdacht. Und dann gibt es das Problem, dass sich bei den Dialogen das Spiel manchmal aufhängt. Die Lösung ist, den Story Modus links liegen zu lassen, was im Prinzip auch die bessere Entscheidung ist, und sich nur dem Arcade Modus widmet.

Abgesehen von gentechnischen Problemen des Spiels, was auch das krampfhafte Gameplay betrifft, sieht das Spiel einfach nur billig aus. Und nein! Nicht nur auf der PS5, sondern leider auch auf der Switch. Und selbst auf dieser Konsole sollte die vielleicht weniger starke Leistung keine Entschuldigung sein, einen optischen Käse wie diesen abzuliefern.

Solltet ihr auf eine billige Platin Trophäe aus sein? Dann und nur dann solltet ihr euch Wings of Bluestar zu legen. Oder wenn ihr Hardcore Shmup Fans seid. Die Balance zwischen Spaß und Herausforderung ist nicht so wirklich gut gelungen, manchmal stirbt man auf unerklärliche Weise, was zu tiefst frustrierend ist und von daher ist es wirklich schwer diesen Titel zu empfehlen.

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