Im Test: Divination

Divination ist der neueste Titel aus dem Hause eastasiasoft und Mojiken Studio. Es ist nicht wirklich „ein Spiel“, mehr ein “Visual Novel”, angesiedelt in einer dystopischen Cyberpunk-Zukunft, in dem man in die Rolle eines Wahrsager schlüpft, der alte Runen verwendet, um die Zukunft vorherzusagen. Wagen wir mal einen Block, ob der Titel halt was er verspricht.

Das visual Novel versetzt einen in ein bedrückendes Szenario in einer dystopischen Cyberpunk-Zukunft, in der Menschen und Roboter auf Gedeih und Verderb koexistieren. Für viele gibt es keinen Sinn im Leben. Zweifel und Unsicherheit, Gewalt und Besessenheit sind an der Tagesordnung. Chaos lauert hinter jeder Ecke. Und in diesen dunklen Zeiten, in der das Leben nur eine Last ist, sehen viele nur noch einen Ausweg aus dieser Misere: Suizid.

Der Auslöser für den Untergang der Gesellschaft war der Selbstmord von „Mutter“, die wohl klügste KI, die jemals entwickelt wurde. Mutter war das Gehirn und wegweisende Leitfigur der Zivilisation. Ihr Suizid, sowie die Nachricht, die sie hinterlassen hat, führte dazu, dass Tausende ihr nacheiferten. Sowohl Roboter als auch Menschen. Aus diesem Grund hat die Regierung ein Anti-Suizid-Programm ins Leben gerufen, um Roboter zu schützen. Aber auch Menschen, die sich überfordert fühlt, können jederzeit die Suizid-Hotline um Hilfe beten.

Mutter war aber nicht nur eine rangehende „Suchmaschine“. Die KI war auch „Richterin und Geschworene“. Nach ihrem Selbstmord wurden all ihre Fälle von der neuen, komplett korrupten Regierung neu überprüft. Nicht immer zum Wohle der Bevölkerung.

Der Spieler sieht sich selbst nur in Form von zwei körperlosen Händen. Man bewegt einen Cursor über den Bildschirm, um mit dem Spiel interagieren zu können. Insgesamt gibt es vier verschiedenen Sitzungen mit vier verschiedenen Gästen, während man Runen verwende, die zuvor vom Gast ausgewählt wurden. Die Runen werden in einer vom Spieler frei gewählten Reihenfolge abgelegt, um dann einen Blick in die Zukunft zu wagen. Nachdem eine Weissagung abgeschlossen ist und der Gast gehört hat, was er hören (oder auch nicht hören) wollte, erzählt er noch seinen letzten Traum den er hatte (die “Bezahlung” für die Weissagung) und die Sitzung wird beendet.

Ursache und Wirkung (sprich: Die getroffene Weissagung) spielen zu jeder Zeit eine Rolle, und entscheiden über das Schicksal der Kunden … und der gesamten Bevölkerung. Die Story, basierend auf “The Second Coming” des Autors William Butler Yeats, wird in Form von kleinen Filmchen erzählt, die auf dem übergrossen TV im Hintergrund präsentiert werden. Jede Geschichte der Kunden, als auch deren Träume, fügen weitere Teile der Geschichte hinzu. Die Frage ist nur, ob man mit seinen Weissagungen die gesamte Bevölkerung in ein unrettbares Chaos stürzt, oder ob es vielleicht doch das ein oder andere Schicksal gibt, das man retten kann.

Ja. Divination ist jetzt kein Spiel im klassischen Sinn. Wie Eingangs erwähnt, handelt es sich hierbei um ein „visual Novel“, eine Art interaktive Kurzgeschichte eben, die leider wirklich etwas kurz geraten ist, denn schon nach etw einer halben Stunde ist man am Ende angelegt. Falls man beim ersten Mal nicht schon 100% Chaos mit seinen Weissagungen verursacht hat, kann freilich einen weiteren Durchgang starten. Allerdings steht man am Ende wieder vor dem gleichen Ergebnis. Man möchte mehr, denn die Story hat durchaus ein großes Potential!

Hinzu kommen die schöne Anime-Grafiken, der großartige Synth-basierte Soundtrack und natürlich die bedrückende Atmosphäre, die die Geschichte einem vermittelt, nebst einen mulmigen Gefühl in der Magengegend .

Bewertung: 3 von 5.

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