Im Test: Thunder Kid II: Null Mission

Hmm? Schon Teil zwei? Kam nicht vor einigen Monaten erst der erste Teil auf dem Markt? Jupp. Quasi vor 2 Monaten erschien Thunder Kid: Hunt for the Robot Emperor und schon jetzt halten wir mit Thunder Kid II: Null Mission den Nachfolger in den Händen. Ob der retro-inspirierte Bullet-Hell-Platformer hält was er verspricht, oder ob “Null Mission” ein Griff ins Leere ist? Finden wir’s heraus.

Startet man das Spiel, springt einem die beste Grafik ins Gesicht die die 32-Bit-Ära je bieten konnte. Die sehr puristische Ästhetik beschränkt sich allerdings nicht nur auf das Design, sondern auch auf das Gameplay, was jetzt aber nicht bedeutet, dass Thunder Kid II: Null Mission, wie auch schon sein Vorgänger, ein Ponyhof ist. 

Die Plattform-Hüpferei ist tatsächlich herausfordernd. Hier ist kein Platz für unvollkommene Präzision. Das Springen von Plattform zu Plattform erfordert eine pixelgenaue Koordination. Eine falsche Bewegung und man landet in der Stachelgrube, oder wird von einem Laser zerschnitten (auch wenn man sich nur in eine blaue Wolke verwandelt). Das Problem ist, dass nicht mal das Spiel so wirklich “pixelgenau” arbeitet. Und so gibt man schneller den Löffel ab, als man gedacht hat. Ein wenig ärgerlich. Ziemlich.

Während das Leveldesign des Originals war eher einfach gestrickt. Die Spieler konnten nur einen oder zwei offensichtliche alternative Wege auf der Suche nach sammelbaren Medaillen erkunden. Immer grade aus. Thunder Kid II: Null Mission verbessert diesen Aspekt jedoch erheblich. Es geht aber auch nicht mehr nur vorwärts, sondern jetzt auch seitwärts (obwohl sich an der Perspektive nichts ändert), was mitunter auch taktische Vorteile mit sich bringt. Das war’s dann allerdings schon mit den Neurungen.

Was aber das Spiel ausmacht sind (wie auch schon im ersten Teil) die Sprungbewegung. Man springt auf und ab, hin und her, um einfallenden Kugeln und anderen Gefahren auszuweichen. Die Tatsache, dass sich der Charakter auch während des Sprungs manövrieren lässt, verleiht dem Gameplay einen wirklich sehr geschmeidigen Aspekt. 

Die Tatsache, dass Sie ein hohes Maß an Luftkontrolle haben, lässt eine gescheiterte Herausforderung ganz im Gegensatz zu der des Spiels als Ihre Schuld erscheinen. ein Markenzeichen einiger der größten Spiele, die Geduld belohnen.

Was jetzt eher wenig geschmeidig ist, ist die furchtbar mickrige, langweilige und langsame Waffe. Und leider ballert man nicht schneller, auch wenn man noch so schnell auf den Knopf drauf hämmert. Wer den ersten Teil gespielt hat, wird mit den Gegnern wenig Probleme haben. Die in Thunder Kid II: Null Mission verfügbaren Feinde haben die selben Animationen und Angriffsmuster der Gegner wie auch schon im ersten Teil. Man hat sie etwas erweitert, um den zweiten Teil ein wenig aufzupeppen, aber im Großen und Ganzen…  nun…war’s das.

Landet man in den zähen „Sumpffeldern“, hat man eingiges zu tun, um da wieder rauszukommen. Bevor man den Controller zerbricht, empfiehlt es sich, am letzten Savepunkt neu zu starten. All zu lang sind die Level nicht und so verliert man zum Glück auch nicht all zu viel Zeit. Die Savepunkte sind allerdings sehr tückisch und verbuggt. Passt man nicht auf, katapultieren sie einem aus dem Spielfeld heraus. Hat man Glück, endet man auf einer Plattform weit genug im Level, um somit nervige Gegner umgehen zu können. Auf der PS4 erlebte ich komischerweise mehr solcher Bugs als auf der PS5. Warum auch immer.

Die Vielfalt der Gegner ist jedoch lobenswert. Jeder Gegner erfordert eine zum Teil deutlich andere Taktik. So versucht man geschickt der Kugelhölle zu entkommen (bzw springen), während man seinen Gegenangriff gut planen sollte, denn es kann gut sein, dass die Reichweite des Gegners um einiges höher ist, als die Pew-Pew-Pistole des Spielers.

Des weiteren erwähnenswert sind die die Bosskämpfe! Diese sind um einiges fairer als die des Originalspiels und es gibt nun auch Mini-Bosse! Man kommt gut voran, wenn man sich die Bewegungsmuster einprägt. Insgesamt es ein Titel für Spieler eines bestimmten Alters, die sich gerne einer Herausforderung stellen und sie mit einer Kombination aus analytischen Fähigkeiten und Geschicklichkeit meistern, mit einer großen Extraportion Retro. Nein. Es ist nichtsuper-schwer  wie Elden Ring. Mit ein wenig Geduld kommt man schon gut voran. Bei der Herausforderung geht es im Generellen um Dich und Deinen Controller. Es ist eine Frage des Lernkurve, der Geduld und der schnellen Reaktion.

Thunder Kid II: Null Mission ist (wie auch schon sein nicht ganz so alter Vorgänger) ein Spiel der alten Schule für Spieler der alten Schule und Retro-Liebhaber. Warum aber bringt man nach so kurzer Zeit ein komplett neues Spiel auf den Markt und nicht etwa.. DLC? Nun, die Fortsetzung glättet eine Menge der Ecken und Kanten des ersten Teils und verbessert bzw erweitert zudem das Gameplay in der Art, dass ein neues, eigenständiges Spiel wirklich gerechtfertigt ist.

Wer 3D-Low-Poly Grafiken liebt und auf stimmigen Retro-Sundtrack steht, der kann mit Thunder Kid II: Null Mission wirklich nicht falsch machen. Abgesehen der Teils unfair erscheinenden Kollisionsabfrage, macht die Run-and-Gun Action wirklich viel Spaß. Schauen wir mal, wann wir einen dritten Teil erwarten dürfen…

Bewertung: 3.5 von 5.

Thunder Kid 2: Null Mission

Das Robot Empire ist zurück, und diesmal entführen sie alle Menschen! Du schlüpfst wieder in die Rolle von Thunder Kid, um die Geiseln zu retten und den mysteriösen neuen Anführer des Gegners aufzuspüren, bevor es zu spät ist! In diesem einzigartigen Genremix im Retro-Stil schaltest du feindliche Bots und riesige Gegner aus, ein großer Spaß für Casual Gamer und Speedrunner gleichermaßen.

INFO

Plattform: PS4,PS5
Veröffentlichung: 15.6.2022
Herausgeber: eastasiasoft
Genre: Action
Bildschirmsprachen: Englisch

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