Im Test: Drunken Fist 2 Zombie Hangover

Eine Zombie Apokalypse ist mal wieder ausgebrochen und dies unbemerkt, während man einen Monat lang im Delirium lag. Als Profi-Alkoholiker und Rocker, steht man vor einem Problem, denn diese Untoten erschweren es einem, ein normales Leben zu führen: Sich bis zum abwinken betrinken. Wohl oder übel muss man also sein Habitat verlassen, um an mehr Alk zu kommen und alles was sich einem in den Weg stellt, wird verdroschen, bis das Blut spritzt. 

Dies ist, mehr oder weniger, die Handlung des brandneuen Brawlers Drunken Fist 2 Zombie Hangover. Wiedermal gilt es einen sturzbesoffenen Typen zu steuern und mit Hand und Fuß ein beachtliches Blutbad anzurichten. Während man im ersten Teil noch gegen normale Menschen antreten musste, die mit ihrem ach so normalen Leben unseren Helden so mächtig auf die Flöten gingen, verprügelt man nun Zombies. Mehr Blut, mehr Alk, mehr Pisse. Das ist die Prämisse. Ob der Brawler aber auch was taugt, oder ob man ihr besser die Toilette runterspülen sollte? Finden wir’s heraus.

Da unser Held im Spiel bis Oberkante Unterlippe mit Bier gefüllt ist, gestaltet sich (wie auch schon im ersten Teil) die Steuerung etwas wackelig. Und so stolpern man der Apokalypse entgegen, ohne wirklich guter Bodenhaftung. Was das für die Kämpfe bedeutet, wenn man es gerade mal schafft 2 Meter zu.. laufen, ohne über die eigenen Füße zu stolpern, kann man sich wohl vorstellen. 

Wie aus Gummi bewegen sich die Arme, bevor sie mit aller Wucht einschlagen. Oder auch nicht, weil man viel zu betrunken ist, ob seine Gliedmaßen auch wirklich treffsicher landen zu lassen. Gleiches gilt auch für die Füße, mit denen man beeindruckende Kicks vollführen kann. Insgesamt hat unser Rocker eine Vielzahl an Moves drauf: Uppercuts, Ellenbogen die nach einer vollen Körperdrehung effektvoll die Gesichter zerpflücken, sodass die Augen heraus fliegen, Sprung-Kicks, Drehkicks aus der Hocke und vieles mehr, was gegen eine Zombie-Invasion dienlich sein könnte.

Die Beisser sind mitunter aber nicht die einzigen Dinge, die dem betrunkenen Rocker schaden können. Wer viel säuft, der muss auch pissen. Wer dies ignoriert, riskiert negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Also schifft man wo man geht und steht und befreit sich von der Last. Doch Obacht! Wer wahllos in der Gegend herum uriniert, riskiert in der eigenen Piss-Pfütze auszurutschen. Ziemlich schlecht, wenn einem Zombies einen Arm abnagen wollen. 

Man kann aber auch die Pisse zum eignen  Vorteil nutzen, denn auch unsere Gegner können im Pipi ausrutschen. Wer klug ist, plant also vorher strategisch zu pinkeln, wenn es gilt gleich mehrere Gegner auszuschalten. Wurde man im Gefecht verletzt, sollte man schleunigst zur Flasche greifen, um mit dem Alk seine Lebensenergie wieder herzustellen. Im Spiel verstreut gibt es auch verstärkte Schlagstöcke, die man als Waffen einsetzen kann. Allerdings verpuffen sie nach einer bestimmten Anzahl an Schlägen und lösen sich wortwörtlich in einer Wolke auf.

Drunken Fist 2 bietet eine Vielzahl an Gegnervarianten. Darunter gibt es einfache zu erledigenden Zombies, die man zu meist schon mit einem gezielten Treffer endgültig ins Jenseits befördert, überraschend agile Zombies, die mit einem Sprung attackieren, massiv gepanzerte Polizisten mit Pistolen, Soldaten mit Karabinern, die einem im letzen Level besonders auf die Nüsse gehen, oder auch Säure spukenden Varianten. Das Spiel schraubt langsam von Level zu Level den Schwierigkeitsgrad hoch.

Ingesamt jedoch sollte man nicht all zu viele Schwierigkeiten haben, das Spiel in einem Rutsch zu komplettieren. Sollte man in einem Level doch mal den Löffel abgegeben, so muss man die Instanz von Anfang an beginnen. Dabei spiet es keine Rolle, wo man stirbt. Savepunkte gibt es nicht. Ärgerlich, wenn man in der Hitze des Gefechts kurz vor Level ende vergisst seine Blase zu entleeren…

Graphisch ist Drunken Fist 2 nicht unbedingt das gelbe vom Ei. Die Low-Poly Ästhetik ist dennoch hübsch anzusehen. Erwartet jetzt allerdings nicht all zu viele Details. Werder auf der PS4 noch auf der PS5. Effektvoll jedoch ist das Blut, das sich in Pfützen auf der Straße verteilt (und sich mit der Pisse vermischt) und auch die Splatter-Effekte. Köpfe platzen auf und Augen fliegen durch die Gegend, oder auch Arme können entfernt werden, was vor allem gegen bewaffnete Zombies ziemlich hilfreich sein kann.

Das Spiel selbst hat man in einem Abend durch und leider gibt es keine Zwischensequenzen, die den Verlauf etwas auflockern könnten. Zu Beginn gibt es zumindest zwei Slides, die einem ein wenig in die “Story” einführen. Das war’s dann allerdings auch schon. Abgesehen von einem kurzen Abspann…

Drunken Fist 2 kann durchaus als spaßig betrachtet werden. Es versucht auch garnicht einen ernsten Eindruck zu machen. Es ist ein waschechter, wenn auch ungewöhnlicher Brawler, mit jeder Menge Humor aus dem Klo, der allerdings auf einer Party (mit mehr oder weniger Bier) seinen Charme so richtig entfalten kann.

Drunken Fist 2 Zombie Hangover wird nicht euer Leben bereichern. Das muss es aber auch nicht. Das Spiel ist von Grund auf schlecht, was aber wiederum den besagten Charme ausmacht. Deftige Schlägereien, die meist ins Leere gehen, aufgepeppt mit jeder Menge Pisse, ist Drunken Fist 2 Zombie Hangover der perfekte Spaßmacher für Zwischendurch, oder in Gesellschaft.

Bewertung: 3 von 5.

Drunken Fist 2

Die berauschenden Eskapaden von Drunken Fist sind zurück – so brutal wie nie zuvor! In Drunken Fist 2: Zombie Hangover schlüpfst du in die Rolle eines verkaterten Rockers, der in einer Stadt voll wandelnder Leichen aufwacht. Deine Aufgabe: Hackedicht durch die Straßen taumeln und ohne Hemmungen Zombies kaputtschlagen.

INFO

Plattform: PS4,PS5
Veröffentlichung: 22.6.2022
Herausgeber: eastasiasoft
Genre: Action, Kampfspiele

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