Im Test | The Redress of Mira

Ist ist noch nicht all zu lange her, da hatten wir das Vergnügen, das extrem nichtssagenden Finding the Soul Orb des Ein-Mann-Entwicklerstudios Tonguç Bodurs zu spielen. Ich hefte euch das Video an dieser Stelle einfach an. Ich sollte euch allerdings warnen! Es warten quasi 2 Stunden komplette Langeweile auf euch.

Un ist der Meister der Walking Simulatoren zurück. The Redress of Mira nennt sich sein neuestes Werk und es dauert diesmal quasi 5 Stunden, wenn ma es langsam angehen lässt, bis man das Ende der Geschichte erreicht. Keine Angst. An dieser Stelle wird es diesmal kein Video geben.

Eines muss man dem Spiel zu Gute heißen. Diesmal  wurde es viel dynamischer gestaltet, indem mehrere neue Mechaniken hinzugefügt wurden, und die etwas abstrakten Story-Fetzen wurde jetzt durch eine zusammenhängendere, solidere Geschichte ersetzt. 

Das Spiel wird aus der Perspektive von Mira gespielt – der Tochter eines elfischen Clan-Anführers. Aufgrund unvorhergesehener Umstände ist ihre Familie nicht in der Lage, dem Baron Tribut zu zahlen, und dieser schickt daraufhin einen Söldner, um die Schulden einzutreiben. Die Handlungsstränge von Miras Familie, der des Söldners und des Barons sind miteinander verflochten und werden durch Bücher offenbart, die sich in Truhen befinden, die auf Miras Weg platziert werden, und von denen jedes ein Kapitel der ganzen Geschichte entfaltet. Etwas umständlich und auch nicht gerade optimal für den Spieler. Öffnet man nicht alle Truhen, bleibt die Story vollends auf der Strecke. An dieser Stelle muss Bodur noch Einiges lernen.

Im Vergleich zu ähnlichen Spielen desselben Entwicklers ist The Redress of Mira in sehr kurze Abschnitte unterteilt. Die Karte ist somit in mehrere kleine Bereiche unterteilt, die linear nacheinander besucht werden. Zwischen zwei Zonen befindet sich ein Tor, das nur durch das Lösen des Puzzles des Gebiets oder durch das Erfüllen des Zielziels geöffnet werden kann. Das Spiel so gestaltet zu haben, machte es angenehmer zu spielen, da die Gefahr, dass man was vergessen kann eher geringer ist als früher.

Die Minispiele grenzen an Trivialität und beinhalten normalerweise das Bewegen von Blöcken, die dann als Plattformen zum Erreichen höherer Bereiche verwendet werden, oder das Bewegen von Hebeln auf eine bestimmte Weise, damit verschiedene Teile eines Puzzles richtig ausgerichtet sind. Es gibt ein paar Stealth-Sequenzen und einen Bosskampf, der mehrmals im Spiel vorkommt. Das schieben der Blöcke ist aber eher schwach umgesetzt. Man hat das Gefühl, dass der Block, an dem die Arme helfen Maid angeklebt sind, durch die Landschaft gleiten. Starr und ohne Gefühl von “echter” Bewegung.

Es ist zwar ziemlich einfach, den Boss zu besiegen, aber es ist auch ein bisschen nervig. Mira muss ihren Angriff aufladen, indem sie drei Manateile von Hasen in ihrer Nähe sammelt. Einerseits ist es etwas schwierig, sie anzuvisieren, weil sie ständig herumhüpfen, und andererseits, während Mira das versucht, jagt der Boss sie und fügt ihr Schaden zu. Da seine Laufgeschwindigkeit höher ist als die von Mira, muss sie ihren Angriff oft unterbrechen werden.

Um den Boss zu besiegen, muss diese Abfolge aus Mana sammeln, sich selbst heilenden Laufen und schließlich den Boss angreifen mehrmals hintereinander wiederholt werden, bis er 0 HP erreicht. Während die Mechanik leicht zu verstehen ist, ist der Bosskampf meiner Meinung nach unnötig komplex und passt nicht so gut zu dem entspannenden Tempo, das dem Gehsimulator-Genre eigen ist. Und hiermit möchte ich sagen, dass der Kampf eine Qual ist!

Es gibt viel zu lesen im Spiel und man darf sich auch auf teils unangenehme Abschnitte freuen. Die Story selbst ist um einiges besser als die von Soul Orb, was nicht wirklich schwierig ist, aber dennoch wirkt sie… nun.. seltsam. Und das nicht nur, weil einige Handlungstränge im Nirgendwo enden. Vielleicht gibt’s ja eine Fortsetzung? Wer weiß das schon… 

Redress of Mira beeindruckt durch seine tolle Bergkulisse, nicht aber zwingend die Animationen. Mira wird durch Gegenden reisen, die an mittelalterliche Dörfer erinnern, mit Steinburgen, Brücken und kleinen gemütlichen Hütten. Außerhalb davon sind die Umgebungen reich an Vegetation und enthalten eine bunte Mischung aus Blumen, außerirdischen Pflanzen, Manakristallen und Flüssen mit klarem Wasser, die mit lila Lotusblumen geschmückt sind. Es gibt einige atemberaubende Ausblicke, die durch den hervorragenden Soundtrack, der den Spieler auf seiner Reise begleitet, noch verstärkt werden

The Redress of Mira ist irgendwie ein weiterer Laufsimulator, bzw eine Unity Engine Demo, mit der man zeigt, was theoretisch möglich ist, wenn man den Baukasten so einigermaßen beherrscht, aber dennoch fehlt das gewisse Etwas, dass dem Spiel die richtige “Würze” verpasst.

Bewertung: 3 von 5.

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