Im Test | Omen of Sorrow

Wer an Beat em Ups denkt, der denkt vermutlich zuerst an Street Fighter, Tekken oder auch King of Fighters. Der Markt ist hart umkämpft und so haben es kleinere Spiele meist schwer, sch durchzuboxen. Omen of Sorrow ist das neuste Kampfspiel das sich nun in den Ring wirft. Als Alleinstellungsmerkmal bringt es aber nicht nur eine klassische 2 einhalb D  Optik mit sich, sondern will auch mit einer düsteren Story auftrumpfen.

Omen of Sorrow, entwickelt von AOne Game, ist ein fantastisches Einzel- und Zweispieler-Kampferlebnis. Mit Monstern aus Horror, Literatur und Mythologie will man nicht die immer gleichen Klischee haften Kämpfer präsentieren. Gleichzeitig will aber auf das klassische, harte Gameplay nicht verzichten. In Bezug auf die doch sehr unterschiedlichen Charaktere, st das manchmal ein Drahtseilakt.

Jeder Kampf ist eine feine Balance zwischen Angriff, Konter und Verteidigung. Man kann natürlich wie immer auf die Tasten einhämmern und schauen, was passiert, oder man nutzt ein wenig die unterschiedlichen Taktiken aus, die die Charaktere bieten. Das Gameplay dreht sich um das klassische Vier-Tasten-Setup und erfordert, dass man Bewegungen und Aktionen kombiniert, um Spezialangriffe einzusetzen. Manche Charaktere sind flink, einige andere bewegen sich allerdings in etwa so fluffig wie ein Sandsack. Es bedarf zu Beginn also ein wenig Eingewöhnungszeit.

Die Story beeinflusst das Spiel nicht allzu sehr und wird erst gegen Ende des Einzelspielermodus relevant. Ein neuer Schrecken ist in der verborgenen Unterwelt erwacht, die von Kreaturen der Nacht beherrscht wird. Spieler müssen viele Schlachten absolvieren, um sich dieser bösen Abscheulichkeit zu stellen und sie zu besiegen.

Omen of Sorrow bietet nicht wie andere Spiele aus dem Genre einige hunderte von verschiedenen Spieloptionen, aber zumindest die Basisoptionen sind vorhanden. Die Auswahl beschränkt sich auf einen Trainings, Versus-, Online, Survival und natürlich den Story Modus. Auf den Wiederspielwert wird sich das also nicht so sonderlich auswirken, da man ohnehin das Spiel zu zweit spielen sollte und somit ist die Story ohnehin total Wurst.

Und was die verschiedenen Kampf Areale so betrifft, muss man Omen of Sorrow tatsächlich loben. Die Hintergründe sind allesamt ziemlich abwechslungsreich und darüber hinaus anständig detailliert. Und das selbst auf der vielleicht müde gewordenen Switch. Und natürlich darf es an verschwenden Charakteren nicht fehlen. Die können nicht unterschiedlicher sein

Jeder Charakter hat seinen eigenen Kampfstil, Spezialbewegungen sowie Stärken und Schwächen. Spieler können aus Frankensteins Monster, Quasimodo, Imhotep, einem Werwolf und weiteren berühmten Charakteren aus den klassischen Horror Film Segment wählen. Wie erwähnt spielt sich jeder Charakter anders. Imhotep zum Beispiel kann zwar nicht springen, dafür teilt sich sein Körper in zwei Hälfen, was seinen Kampfradius enorm erhöht. Besonders schnell ist er allerdings nicht. Und noch langsamer ist Frankensteins Monster, kann aber dafür härter austeilen.

Die Story ist etwas wirr auf den ersten Blick aufgebaut. Es gibt in Omen of Sorrow nicht eine Story pro Charakter. Es gibt insgesamt nur einen Story Pfad und zu bestimmen Punkten, ändert das Spiel automatisch den Charakter, so dass man mindestens einmal mit jeden Charakter Mal gespielt hat. Nach einer Reihe von wilden Handgemengen, endet die Story dann mit einem Bossfight.

Im Survival Modus gilt es, wie der Name schon vermuten lässt, so lange wie möglich zu überleben. Wer vorher etwas üben möchte, der wirft sich in den Übungsmodus, um hier jeden einzelnen Move der Charaktere gegen ein Computer Gegner auswendig zu lernen. Am besten ist es allerdings, wenn man im Arcade Modus, den man auch alleine gegen einen Computer spielen kann, gegen einen Gegner aus Fleisch und Blut spielt. Die auf dem Sofa ausgetragenen Kämpfe sind ohnehin die besten.

Wer doch lieber alleine mit anderen Menschen zusammen spielen möchte, kann sich im Online Modus austoben. Hier gibt es Freundschafts oder Ranglistenspiele spielen. Das übliche eben.

Was aber wirklich überdacht hat, ist die Qualität des Spiels. Wenn man sich den Krempel der heutzutage auf den Markt geworfen wird, geht man zu Beginn mit ganz ganz niedrigen Erwartungen an ein Spiel heran, selbst wenn dies, sagen wir mal, aus dem Hause Ubisoft stammt. Wie groß mag dann die Erwartungshaltung erst sein, wenn man es mit einem Spiel zu tun hat, von dessen Entwicklerstudio man noch niemals ein Wort gehört oder gelesen hat?

Omen of Sorrow ist somit gesehen eine echte Überraschung. Es ist wirklich beeindruckend, was dieser kleine Entwickler aus dem Boden gestampft hat. Ja, die Story ist ein wenig bei den Haaren herbeigezogen und die Charaktere können klischeehafter nicht sein, aber die Gesamtpräsentation? Wirklich erstaunlich gut!

Und selbst auf der Switch flutschte alles wie geschmiert und mir ist nicht wirklich grob aufgefallen, dass die Bildwiederholrate in die Knie ging, selbst wenn auf dem Bildschirm einiges los war.

Jeder Charakter und jeder Kampfschauplatz wurde ist vollgepackt mit Details und es ist so schon eine Freude, dem Geschehen auf dem Bildschirm zuzusehen. Die Umsetzung des Gothic Stil ist wirklich gut gelungen und ebenfalls die Musik kann sich hören lassen. Sie ist adrenalingeladenen und passt perfekt zu den Schauplätzen.

Wärmt also schon mal eure kleinen Patschehändchen auf und bereitet euren drittklassigen Zweit Controller für einen Freund vor, denn solltet ihr Fans des Genre sein und ein paar Groschen übrigen haben, so solltet ihr vielleicht überlegen doch zuzuschlagen.

Es ist wirklich nicht alles gold was glänzt, aber insgesamt kann man nicht meckern. Wie gesagt. Ich war sogar positiv überrascht. Jeder Charakter hat seine eigenen Angriffe und Kombos, die man auswendig lernen kann und wem das zu viel ist, kann auf die Tasten einschlagen und hoffen, dass man somit wenigstens einen Blumentopf gewinnen kann, denn auch wenn es nicht wirklich den Anschein hat, aber wer mit einer Taktik in den Ring steigt, hat eine höhere Chance auf einen Sieg.

Die Spielmodi noch die Story tragen groß dazu bei, dass man Omen of Sorrow immer mal wieder startet. Die Story ist jetzt nicht so übel, aber hat man sie ein Mal gesehen, reicht das auch. Besser man konzentriert sich auf den Multiplayer Modus. Dieser glänzt und ist tatsächlich sehr gut gelungen.

Und AOne Games hat wirklich Mut beweisen, dieses beißumkämpfte Pflaster zu betreten. Die bizarre Mischung aus Charakteren, exzellenten Angriffen, abwechslungsreichen Schauplätzen und wunderbarer Ästhetik zeichnen das Spiel aus. Ein wenig repetitiv aber für den Hardcore Genre Fan vielleicht nur begrenzt attraktiv. Dennoch kann man grundsätzlich Omen of Sorrow empfehlen.

Bewertung: 3 von 5.

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