Im Test: Back Again

Back Again? Back Again? Back Again? … Herrgottnochmal… Ich kann’s nicht mehr hören! Ich bin ja in der Regel sehr “resistent”, was Spiele betrifft, die nicht unbedingt die Krone der Schöpfung sind. Geduldig setz ich mich hin, trink noch einen Schluck Kaffee und… versuche das Spiel zu verstehen, bzw mich mit dem Gameplay vertraut zu machen. Das letzte Mal, wo mir allerdings der Geduldsfaden riss, war mit Arsonist Heaven, das ich ragequitten musste, um nicht das Leben des Controllers zu riskieren. Mit BaCk AgAiN ist diese Schmerzgrenze ebenfalls ziemlich schnell erreicht.

Alone in the Dark

bAcK aGAin ist ein recht minimalistischer 3D Platformer, bei dem es gilt einen scheinbar niemals endenden Hindernissparkour zu bestreiten. Man hüpft also mit einem namenlosen Charakter aus der Ego-Persepektive durch einem alptraumhaften, in rot, schwarz und weiss gehaltenen, unendlich grossen Raum, von Plattform zu Plattform, weicht Fallen aus und ab und ab spricht zu uns eine schicksalsschwangere Stimme und drischt die wunderschönsten philosophischen Phrasen, seit dem es diese unsäglichen Sprüche zum Nachdenken auf Stockfotos auf Facebook und Instagram gibt.

Es gibt diese pseudo-bedrohliche Grundstimmung, die eigentlich mehr trist als bedrohlich ist. Um die Stimmung noch mehr aufzuheitern, hat man “strategisch” ein paar dieser Gliederpuppen verteilt, um die “Story” voranzutreiben. So kommt man an Puppen vorbei, die schon aufgegeben haben, bevor der Hindernissparkour überhaupt richtig angefangen hat, eine Puppe, die kopflos im Kreis läuft (vermutlich verrückt geworden), übergroße Gliederpuppen, denen man in den Schritt schauen kann, oder auch an den Kanten der Plattform hängende, Suizid gefährdete Gestalten. Stets kommentiert von dieser schicksalsschwangere Stimme, die auch einen jeden Bildschirmtot mit einem süffisanten “BacK aGaiN?!?” annotiert.

Dead Again

Grundsätzlich neu ist die Idee des Spiels nicht. Die Frage ist eben nur, um die Umsetzung einigermassen geglückt ist, oder nicht. Im Falle von “BaCk aGAIn” ist nicht alles so fluffig. Es mag ja sein, dass man die Plattformen so setzt, dass man es mit einer gewissen Herausforderung zu tun hat. Es ist auch nicht verkehrt, wenn ein Spiel seine Herausforderung erweitert oder variiert. Verkehrt ist allerdings, wenn man eine nicht so gute Steuerung hat.

Nicht immer ist es das eigene Geschick, das darüber entscheidet ob man eine sichere Landung hinlegt. Es wirkt alles ein wenig “träge” und man weiss manchmal nicht so wirklich, ob man di Plattform auch richt genommen hat. Teilweise landet man auf der Kante, bleibt allerdings auf dieser nicht “kleben”, sondern wird von der Plattform geworfen und fällt in  die Unendlichkeit. Nun.. nicht unendlich… denn nach ein paar Sekunden befindet man sich erneut in diesem Alptraum.

Die Checkpoints sind teilweise so weit entfernt, dass es wirklich ein Segen ist, wenn man einen Abschnitt des Parkours heil überstanden hat, nachdem man etwa drölfzig mal gestorben ist. Und man beginnt freilich stets am Beginn eines Parkour-Abschnitts, wenn man das zeitliche segnet, was besonders nervig ist, wenn man die rettende Plattform erreicht hat, an der Kante “abrutscht” und abnibbelt.

bAcK aGaiN stellt den Spieler wahrhaftig auf eine Geduldsprobe. Zum Glück gibt es kein Zeitlimit. Grundsätzlich ist ja das Spiel nicht unbedingt schlecht, aber es stört doch unheimlich, wenn es nicht ersichtlich ist, welchen genauen Pfad die „Fallen“ (grosse rote Blöcke, die sich über die Plattformen hin und her bewegen) folgen. Es gibt einen kleinen ersichtlichen Schatten, dennoch fehlt zumeist Raum, und den Blöcken auszuweichen. So verlangt das Spiel zum Teil blitzschnelle Reaktion und katzenartige Reflexe, die ich vielleicht nicht mehr besitze. Oder es liegt an der Geduld, die ich irgendwie verloren habe. Und ich wollte mich wirklich mit dem Spiel anfreunden. baCK agAin wollte aber kein Freund sein.

Vielleicht habt ihr ja mehr Glück un sollten euch derartige Spiele gefallen, die euch an den Rand der Verzweiflung bringen? Wunderbar! Fūr wenig Geld könnt ihr mit dem Titel stundenlang Spass haben.

Bewertung: 1.5 von 5.

(Getestet auf PS5)

Back Again

Eine unwirkliche und unnachgiebige Welt in Schwarz, Weiß und Rot erwartet dich, während du dich dem Nichts von Back Again stellst, einem Hardcore-3D-Jump ’n’ Run-Spiel, das sich in einer immersiven Ego-Perspektive präsentiert! In dieser Leere besteht dein einziger Fluchtweg darin, schwebende Plattformen zu überqueren, die zunehmend komplexer angeordnet sind. Hindernisse bewegen sich in Mustern über ihnen und um sie herum. Du musst ihre Bewegungen einstudieren, damit du nicht von einem Absatz gestoßen oder mitten im Sprung angehalten wirst. Du bist von Schaufensterpuppen umgeben, die sich manchmal selbst ihren Weg über die Plattformen bahnen oder die einfach nur zuschauen. Vielleicht bieten sie Hinweise zu den Rätseln, die sich dir bieten, oder vielleicht sind sie genau wie du. So oder so bieten sie wenig Trost.

INFO

Plattform: PS4, PS5, Switch
Veröffentlichung: 26.08.2022
Herausgeber: EastAsiaSoft
Genre: Geschicklichkeit, Platformer

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